Ankunft, erste Besorgungen
Vom Hafen quälen wir unser "Schneggsche" (wie unser MAN mittlerweile heisst, der Name ist Programm) zunächst einen Pass hinauf. Dann geht es weiter nach Egilsstadir, der praktisch einzigen "Stadt" im Osten Islands. Hier steht zunächst einmal Großeinkauf im Bonus-Markt auf dem Programm, durften wir doch nur 3 kg Lebensmittel pro Person mitbringen. Islland ist recht teuer, die Bonus-Märkte so eine Art Aldi. Hier sind wir angenehm überrascht, die Preise liegen ähnlich wie in Deutschland, manches ist sogar günstiger (wir werden später lernen, dass andere Supermärkte durchaus doppelt so teuer sind). Außerdem kaufen wir noch ein UMTS-Starterkit für den Internetzugang. Ich wollte auch noch eine einfache Angel kaufen, aber bei rund EUR 80,- für ein einfaches Modell passe ich. Was das Angeln angeht sind die Isländer ganz komisch: Man darf eigenes Angelzeug nur mitbringen, wenn es vorher desinfiziert wurde (Nachweis notwendig!). An den inländischen Lachsflüssen, kostet ein Angelschein auch schon mal EUR 800,- am Tag!
Erster Pass geschafft. Unten im Tal erkennt man den Fjord und den Hafen Sedisfjördur.
Wir fahren weiter Richtung Bakkagerdi zur Schlucht Innra Hvanngil, die wir erwandern wollen, aber schon nach ein paar hundert Metern ist Schluss (zu viel Schmelzwasser, kein Weg mehr).
Viel weiter ging es nicht, dann war zu viel Schmelzwasser.
Regen, gesperrter Pass und Meer
Am nächsten Morgen wollen wir eine Wanderung zum erodierten Vulkan Dyrfjoell unternehmen, doch auf der Passhöhe herrscht dichter Nebel und es regnet, keine guten Voraussetzungen für eine Wanderung im Gebirge, wo auch noch große Restschneefelder liegen. Also weiter Richtung Norden. Da der Pass auf der 917 gesperrt ist, fahren wir ein gutes Stück Ringstraße (quasi die Hauptstraße Islands, die einmal rundherum führt). Hier treffen wir an einem schönen Wasserfall Flo und Patrick wieder, die wir auf der Fähre kennengelernt haben.
Dieser arme kleine Wasserfall ist nicht mal auf der Karte verzeichnet. Wer sieht den Wanderer mit der roten Jacke?
Dann geht es weiter über kleinere Pisten zum Meer. Unterwegs hätten wir uns beim Wenden fast festgefahren. Na das fängt ja gut an.
An der Küste finden wir einen schönen Abendspaziergang und beobachten viele Wasservögel an der Steilküste. Zeit haben wir genug, es wird ja nicht dunkel (woran man sich übrigens gewöhnen muss).
Schöner Wohlfühl-Tag
Heute hat alles gepasst: Tolles Wetter - Sonnenschein, Erster Besuch eines Hot Pots (Selardalur) - Super angenehm,
Klasse Standplatz direkt am Meer (Nähe Leuchtturm Svartnes), Gemütlicher Nachmittag/Abend, Leckeres Abendessen (Fisch, leider nicht selbst gefangen)
Kleines Schwimmbad bei Vopnafjördur. Direkt am Bach, hinter uns schneebedeckte Gipfel. Das kleine Becken mit 30°, der Hot Pot mit 38° und das Wasser kommt so aus dem Boden. Herrlich.
Trockenfisch ist eine Delikatesse in Island. Die Fische trocknen an großen Holzgestellen. Die Konsistenz ist nicht jedermann Geschmack.
Ein Stellplatz wie wir ihn lieben...
Und jetzt beobachten wir einen skurrilen Sonnenunter- und wieder -aufgang - etwa ein Viertel der Sonne bleibt über dem Horizont sichtbar und wandert langsam von links nach rechts. Es sieht aus als würde ein glühender Eisberg über das Wasser treiben. Dann steigt die Sonne wieder auf. Das Spektakel dauert über 2 Stunden. Überwältigend.
Erste richtige Piste: erstes Problem, zweite richtige Piste: zweites Problem, Leuchtturm, Wale!!!!
Wir fahren nach Porshöfn, weil wir da sowieso vorbei müssen und dort können wir unseren ersten isländischen Cache suchen.
Die Piste zum Cache ist nicht ohne und unser gelagerter Aufbau schwankt stark. Bei einem tieferen Loch schlägt kürzlich angebrachte Halterung für das Unterlegbrett auf den Behälter mit dem Frostschutzmittel der Bremsanlage (und verdreht dabei das Ventil). Welcher Dussel hat diese Halterung dort montiert. Ich glaube, es war der Verfasser dieser Zeilen. Da ich die Verschraubungen des Ventils nicht auf bekomme (Lötlampe zum Heissmachen fehlt!) fahren wir in eine Werkstatt in Porshöfn. Dort bauen wir das Ventil ab, richten es neu aus und setzen es etwas verdreht wieder ein (etwas mehr Spielraum für die Verwindung). Aber bei nächster Gelegenheit muss die Halterung für das Unterlegbrett ab oder höher...
Weiter geht es auf einer rund 40km langen Rüttelpiste zum Leuchtturm Fontur, ans Ende der Welt. Dahinter liegt nur noch der Nordpol.
Letzter Leuchtturm vor dem Nordpol.
Als wir ankommen, der nächste Schreck: Die hintere Originaltür des Shelters ist nicht dicht und so hat viel Staub aus der Staubwolke, in der wir die letzten 40km gefahren sind, den Weg in unsere Wohnung gefunden. Also erstmal Hausputz, dann versuchen wir die Tür abzudichten. Morgen sehen wir ob es hilft, denn wir müssen die 40km wieder zurück.
Der ist nicht ganz dicht - der Kofferaufbau. Hoffentlich hilft das Dichtungsband...
Zur Entschädigung sehen wir dann abends mehrere Wale, die an der Küste vorbeischwimmen. Zwar nicht sehr nah, aber wir können schön die Wasserfontänen sehen, die sie ausblasen. Am meisten beeindruckt die Lautstärke dieses Ausblasens, wir hören das über mehrere hundert Meter trotz Wind. Ein tolles Erlebnis.
Wale schwimmen an der Steilküste vor dem Leuchtturm vorbei. Zwar etwas weiter weg, aber wir haben sie mit eigenen Augen gesehen und eigenen Ohren gehört.
Wir freuen uns schon auf die Fortsetzung des Berichts und wünschen euch noch eine tolle und erlebnisreiche Zeit auf Island. Seid lieb zum “Schneggsche”, damit es durchhält.
Liebe Grüße aus Lettland von Andrea & Achim
Danke, auch Euch gute Fahrt im wilden Nordosten. Grüße von Heike und Markus
Hallo Ihr Zwei, wir sind leider nur bis Norddeich gekommen, ha, ha.
Weiterhin eine schöne Zeit, gutes Wetter und keine Pannen.
Wir wünschen Euch wunderschöne und nachhaltige Eindrücke. Die Bilder sind ja schon super klasse.
..und übrigens: einen dicken Schmatzer an/für Heike von Manuela...
vlg Armin & Manuela
Sehr geil!
Viele Grüße