Ostersonntag, 16.04.06
Wir brauchen uns, glaube ich, keine Gedanken mehr zu machen. Auch in diesem Jahr, auf einsamer Flur, fand uns der Osterhase. In diesem Jahr war er sogar ziemlich hinterlistig. Sogar in tiefen Astlöchern, mit darüber gelagerten Steinen versteckte er die Eier und die Schokohasen. Nach einem tollen Osterfrühstück ging es weiter.
Die Strecke die wir heute zurücklegten war etwas länger, deshalb war es auch nicht so schlimm, das es etwas trüb war. Wir fuhren nach Cassis, dass in der Nähe von Marseille liegt. Dort wollten wir einen Campingplatz finden, um am nächsten Tag von dort aus mit dem Zug oder Bus nach Marseille zu fahren. Vor ein paar Jahren waren Stefan und ich einmal in Marseille. Wir fanden beide, das diese Stadt ein besonderes Flair hat und man sich es unbedingt ansehen sollte.
In Cassis fanden wir keinen Campingplatz und die Stadt war übervölkert von sonnenhungrigen Franzosen, die das bisschen Strand total überfüllten. Wir kamen in einen schrecklichen Rückreiseverkehr in dieser kleinen Stadt. Es war später Nachmittag und alle mussten aus Cassis hinaus wieder zurück. Wir mittendrin und wussten nicht wohin. Das war mein schlimmstes Erlebnis und auch das der anderen. Die gesamte Stadt bestand aus einem großen Stau.
Irgendwie fanden wir eine Richtung die uns dann nach La Ciotat brachte, dort gab es auch Campingplätze. Auch zu dieser Jahreszeit war es nicht ganz einfach einen Campingplatz, der noch freie Plätze hatte, zu finden. Doch wir hatten Glück. Nichts besonderes, aber wenigstens warmes Wasser zum Duschen. Während Heike und Markus das Abendessen richteten suchten Stefan und ich die Bushaltestelle, von wo aus wir am nächsten Morgen starten wollten. Wir fragten nach und mussten erfahren, dass Ostermontag, der nächste Morgen, ein hoher Feiertag in Frankreich ist und nur ein Bus am Morgen um 7 und noch einer um 8 Uhr an den Bahnhof fahren würde. Das hieß wir wussten aber nicht, wann ein Zug fahren würde, ob überhaupt und wie wir zurück kämen. Dazu kam das am Feiertag bestimmt nicht alle Geschäfte auf hatten, und auch das rege Treiben mit den vielen Straßenverkäufern nicht so extrem ist, dass es vielleicht gar nicht so viel zu sehen gäbe. So beschlossen wir, nicht nach Marseille zu fahren und den nächsten Tag mit einem Nachmittag am Strand und viel Zeit für uns zu verbringen. Markus war sicher erleichtert, er musste nicht in eine Großstadt. Unser Markus würde, wenn er alleine wäre, auf einer einsamen Insel mit der Natur leben oder mitten im Wald.