Ostermontag, 17.04.06
An diesem Tag wurde vor dem Frühstück erst einmal warm geduscht. Uns war gar nicht aufgefallen, dass wir seit 4 Tagen nicht geduscht hatten, anderen vielleicht schon.
Mit einem guten frischen Gefühl haben wir uns erst einmal die Sonne aufs Gesicht scheinen lassen und ausgiebig gefrühstückt.
Danach füllten wir noch unseren Wasservorrat und dann packten wir zusammen und verließen den Campingplatz. Ich hatte mich noch vor dem Duschen aufgerafft und war ein wenig joggen, am Strand stieß ich auf einen riesengroßen Markt, der aber mehr Dinge für Touristen verkaufte, aber trotzdem sehr witzig war. Im Vorbeilaufen habe ich so über die Stände geguckt und war froh kein Geld, außer ein paar Euro für die Brötchen, bei mir zu haben.
Ich hätte sicher einiges gekauft. Als wir den Campingplatz verließen kamen wir auch am Strand und an diesem Markt, der etwa 3km lang war, vorbei. Da ich wusste wie ungern Markus über solche Märkte geht, sagte ich, dass es nur Souvenirs wären, die dort verkauft würden, so fuhren wir daran vorbei. Nachdem wir La Ciotat verlassen hatten suchten wir einen Platz am Strand bzw. einen Parkplatz um an den Strand zu gehen. Mit Decken und Getränken beladen fanden wir unweit der Straße den Strand. Für 2 Stunden hatten wir unsere Parkplätze bezahlt, solange wollten wir faulenzen und uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.
Katharina ging sogar baden und andere auch, nur die, die mit Nachnamen „Warmduscher“ oder „Weichei“ hießen, zogen es vor sich nur zu sonnen.
Katharina kennt (fast) keinen Schmerz.
Die Ruhe war vorbei als jemand mit einer duftenden Pizza an uns vorbeikam. Alle hatten plötzlich Hunger, so suchten wir den tollen Pizzabäcker. Wir fanden einen Kebap-Fritze und entschieden uns dafür.
Weiter ging es durch das Massif de la Sainte Baume. Der Gebirgszug ist im Süden nicht so trocken wie die sonstige Provence. Hier gedeihen für diese Gegend seltene Bäume wie Ahorn, Esche und Linde. Sainte Baoume (Provenzalisch) heißt „Heilige Grotte“, dort soll die hl. Maria Magdalena gelebt haben, die für diese Fruchtbarkeit verantwortlich sein soll. Die Grotte kann man heute noch besichtigen, die man von Plan-d'Aups aus zu Fuß erreichen kann.
Auf der Suche nach der Grotte versagte das Navigationsgerät von Markus, wie in alten Zeiten fragten wir nach dem Weg. Ich gebe zu es war nicht einfach diese Sprache, die dem französischen das ich gelernt hatte nur ein wenig entsprach, zu verstehen. Aber mit viel Geduld klappte es und wir fanden auf die gute Alte Art die Grotte. Sie ist wirklich nur zu Fuß zu erreichen, und was hatten wir ein Glück das es schon späterer Nachmittag war, bis wir sie fanden.
Auf dem Weg zur Grotte rissen uns an der Wohnkabine zwei Halterungen ab, da wir durch ein Schlagloch fuhren, das nicht gekennzeichnet war. Wir mussten bevor es weitergehen konnte die beschädigten Halterungen erneuern. Eine Weiterfahrt ohne Reparatur wäre nicht möglich gewesen. Ein Glück das wir das ein oder andere Ersatzteil mitführen. Natürlich mussten wir jetzt in den nächsten Tagen einen Baumarkt finden, um neue Halterungen zu kaufen, man wusste ja nie wie oft uns das noch passieren würde.
Kaputt...
Deshalb war es relativ spät, als wir am Ausgangspunkt des Fußweges der zur Grotte führte, ankamen. In diesem Urlaub hatten wir noch nicht sehr viel zu Fuß unternommen, warum also an diesem Tag. Wir nahmen unsere Ferngläser und schauten uns vom Fuß des Berges den Eingang der Grotte an, wir sahen sogar die Heiligenfiguren, die links von der Grotte stehen.
Die heilige Grotte musste ohne unseren Besuch auskommen.
Weiter ging es nordöstlich in Richtung Brignoles, ein kleines Dorf durch das wir nur durchfuhren und einen Übernachtungsplatz suchten. In der Nähe bei La Celle fanden wir einen Platz in einer Tannenbaum-Schule. Alles schön in Reih und Glied, stellten wir uns dazwischen. In der Nähe war ein kleiner Bach. Markus schnappte seine Kamera und war stundenlang verschwunden. Immer auf der Suche nach Motiven. Was er mit der Linse erwischen wollte waren keine langbeinigen Französinnen, er suchte nach Eidechsen, Schlangen und Kröten. Er fand eine Smaragdeidechse, die wirklich wunderschön sind und eine Würfelnatter. Doch dafür musste Heike alle Umbaumassnahmen für das Nachtlager alleine machen.
Eine Würfelnatter...
...was den Hobby-Herpetologen nicht verwundert, bei diesem idealen Lebensraum.
An diesem Abend mussten wir schon früh nach drinnen gehen, der Wind blies ziemlich kalt durch die Tannen. Trotz das wir ganz in der Nähe des Plantagenbesitzers und in dessen Tannen standen, wurden wir nicht weggeschickt. Oberstes Gebot bei uns ist aber auch, das wir all' unseren Müll mitnehmen. Wir verlassen keinen Platz und lassen irgendetwas zurück. Nur das wissen die anderen ja nicht, deshalb sind wir froh, das es nicht oft vorkommt, das man weggeschickt wird.