Diesen weisen Satz hat Forrest Gump einmal geprägt. Und er hatte wohl recht.
Wir haben hier in Rumänien unseren Allrad-LKW sicher nicht geschont. Wir sind einige Wege gefahren, für die unser "Schneggsche" eigentlich zu schwer, zu breit und zu hoch war. Auch welche, von denen uns sogar Rumänen abgeraten haben und die fahren eigentlich überall hin. Etliche Schrammen und Dellen zeugen davon. Und doch ging soweit alles gut.
Doch zurück zu Forrest Gump. "Besonders dumm ist wohl einer, der sein Geländefahrzeug dann ausgerechnet in der Einfahrt zu einem "Magazin Mixed" (Tante-Emma-Laden) versenkt, statt auf einer übelen Piste."
So sollte man eigentlich nicht parken!
Beim Ansteuern des "Parkstreifens" hat der dusselige Fahrer unseres Fahrzeugs ein mit Gras und Unkraut zugewuchertes Loch übersehen. Dieses dient wohl bei Starkregen als Wassersammler. Mit dem Vorderrad sind wir noch gerade so am Rand vorbeigerumpelt, doch das Hinterrad, das bei Kurvenfahrt gerne einen kleineren Kurvenradius nimmt, zog es vor gänzlich in dem Loch zu verschwinden. Bis dahin war noch nichts Schlimmes passiert. Doch da die Bodenfreiheit nicht ausreichte, trat unser Unterfahrschutz in Aktion. Dieser ist eigentlich eine Abschleppstange und so montiert, dass sie den hinteren Teil des Fahrzeugs gegen Aufsetzen schützt (Unterfahrschutz ist sie nur für den TÜV). Ihrer eigentlichen Aufgabe bewusst, warf sich die Abschleppstange heroisch in den Kampf und bewahrte unseren hinteren Staukasten vor größerem Schaden. Leider bezahlte sie ihren selbstlosen Einsatz mit einer deutlichen Krümmung. Doch weiter: Durch die plötzliche Schieflage angeturnt, neigte sich der gesamte Aufbau mächtig zur Seite. Dies wäre auch nicht problematisch gewesen, wenn nicht am Rande des besagten Loches ein betonierter Pfosten gelauert hätte, welcher zur Umfriedung des Nachbargrundstückes gehört. Unser Koffer aber entschied sich, mit diesem Pfosten auf Tuchfühlung zu gehen. Mit einem ziemlich lauten, gemeinen Geräusch bohrte sich der Beton in unser Schlafzimmerfenster. Nicht so schön.
Vor dem Magazin Mixed saßen - wie immer in Rumänien - ein paar Männer beim Bier. Durch unser Spektakel angelockt, kamen weitere hinzu. Gleich gingen Bergungstipps rund: vorwärts, rückwärts, zur Seite. Aber unser Schneggsche schaffte es nicht alleine aus dem Loch. Fachgerecht war dieses unten mit Brettern eingefasst und da reichte die Kraft nicht aus, um das Rad da raus zu bringen. Einer der Rumänien lief gleich los, um jemanden mit Traktor zu holen. Gleich darauf kam er mit einem freundlichen, älteren Herrn zurück - ohne Traktor. Sie brauchen jemanden, der dem Traktor Starthilfe gibt, er springt nicht an. Rumänien halt...
Aber auch da war schnell jemand gefunden und mit vereinter Kraft von Traktor und Schneggsche ging es aus dem Loch heraus.
Einer der Rumänen hat schnell ordnungsgemäß das Gras im Loch gerodet und eine StVO-gemäße Absperrung errichtet. Nicht das noch so ein depperter Teutone in das gleiche Loch fährt.
Den helfenden Rumänen haben wir natürlich ein Bier ausgegeben, Bezahlung wollten sie nicht - Rumänien eben.
Schadensbilanz: Fenster samt Rahmen kaputt, Abschleppstange verbogen, Staukasten leicht gedellt, Schande für den Fahrer. Ärgerlich, aber "Shit happens".
Na, die Verschränkung ist doch ganz ordentlich...
Der Klügere gibt nach. In diesem Fall die Abschleppstange/Unterfahrschutz.
Nachdem wir wieder aus dem Loch draussen waren, wurde das Gras geschnitten und ordnungsgemäß abgesperrt... jetzt kann wieder Gras über die Sache wachsen...