Es ist verrückt. Von Baile Herculane (Herkulesbad) kommend, fahren wir durch das Cerna-Tal. Das Tal ist recht eng und die meisten, die hier durchfahren, ahnen nicht, was sich drei- bis vierhundert Höhenmetern über ihnen abspielt. Hier haben sich etliche Bergbauernhöfe erhalten und werden nach wie vor bewohnt und bewirtschaftet. Einige davon ganzjährig. Sogar eine Schule und einen Friedhof gibt es hier oben. Zu erreichen ist das Ganze nur zu Fuß. Es gibt keine Straßen hier hoch, nicht mal Forstwege. Wir schallen den Rucksack auf und machen uns an den beschwerlichen Aufstieg.
Während des Aufstieges sehen wir immer wieder oberhalb eine Felsbarriere. Beim Näherkommen erkennen wir die Holzleitern, die den Aufstieg erleichtern. Nicht für Touristen gebaut, sondern von den Anwohnern hier, die sich damit (noch) längere Fußmärsche ersparen...
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Entsprechen keiner DIN-Norm, sind aber ungemein praktisch...
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... und halten sogar mich aus. Was will man mehr?
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Solche Fußwege durchziehen die "erste Etage" des Cerna-Tals. Straßen oder Pisten gibt es nicht.
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Wir haben nur unseren leichten Tagesrucksack. Die Anwohner müssen alles, was sie brauchen hoch- und was sie verkaufen wollen runtertragen. Respekt!
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Völlig verrückt sind die selbstgebauten Wasserkraftwerke zur Stromerzeugung. Weiter unten, wo mehr Wasser fließt, haben sich die Anwohner eigene Strommühlen gebaut. Das Wasser wird in einem Rohr gefangen...
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... und über ein Rad geleitet. Dieses dreht eine Welle...
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... und über einen Keilriemen wird eine Fahrzeug-Lichtmaschine angetrieben. Die Verkableung entspricht natürlich EN ISO 9001. Der erzeugte Strom wird über Kabel zu den Hütten transportiert, die teilweise mehrere Kilometer lang sind. Sachen gibt's.