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Kirgistan – In der Brücke eine Lücke (also eher mehrere…)

Unsere Fahrt durch ein kirgisisches Hochtal auf dem Weg zum "kirgisischen Meer" bot neben herrlicher Landschaft auch die ein oder andere Herausforderung, die zu meistern war. Im letzten Bericht war schon von einer Brücke, die nur für 3 Tonnen zugelassen war, die Rede. Nach vielen weiteren Kilometern kamen wir an eine weitere Brücke, die nun wirklich nicht zum Überfahren mit LKWs geeignet war.


Man muß wissen, dass ein großer Teil der Infrastruktur in Kirgistan noch aus der Sowjet-Zeit stammt. Kirgistan war im Rahmen der Sowjetunion ein wichtiger Fleischlieferant (jede Sowjetrepublik hatte so ihre spezielle Aufgabe). So wurden auch viele Hochtäler durch Pisten erschlossen und Brücken über die Wasserläufe gebaut. Mit dem Ende der Sowjetunion gab es niemand mehr, der sich um diese abgelegene Infrastruktur kümmerte. Der kirgisische Staat hat weder Lust noch Mittel für ein paar Hirten einen großen Erhaltungsaufwand zu betreiben. So rottet die Infrastruktur vor sich hin.


Nun ja, wir kamen also an eine Brücke...

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Von Weitem sie die Brücke ja noch einigermaßen passabel aus...



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... doch schon die Auffahrt lässt Schlimmeres befürchten.


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Die Brücke ist aus längst laufenden Stahl-Doppel-T-Trägern errichtet, die noch gut aussehen. Quer darüber liegen relativ dünne Holzstämme, an denen der Zahn der Zeit doch schon mächtig genagt hat. Wiederum längst darauf sind Bretter genagelt. Ein paar weggebrochene Stellen wurden schon mal mit Autoblechteilen geflickt.


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Hauptproblem ist aber, dass unter den Brettern immer wieder Stämme fehlen, die im Laufe der Zeit weggefault und durch die Stahlträger durchgefallen sind.


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Wir beschließen, die Brücke nicht zu überfahren, sondern unser Glück bei der Durchfahrt des Wasserlaufes unterhalb der Brücke zu versuchen.


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Im Bachbett heißt es, eine gute Stelle für die Durchfahrt zu suchen. Der Wasserlauf ist zwar nicht sonderlich tief, aber große Steine und Felsen erschweren die Durchfahrt. Eine Hirte auf seinem Pferd hilft dabei.


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Zum Schluss geht es von einer Insel im Bachbett nochmal durch einen tieferen Graben. Auch hier liegen große Steine im Weg. Langsam gleitet unser Schneggsche hinein...


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... und bedrohlich neigt sich der Wohnaufbau zur Seite.


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Bei der Ausfahrt machen sich wieder das große Gewicht und die unzureichende Motorleistung bemerkbar. Am steilen Ufer drehen die hinteren Räder im Bachbett durch und die Vorderen, die in dieser Stellung noch mehr entlastet sind also sowieso schon, tun das Gleiche. Steine werden beigeschleppt und unter die Hinterräder gelegt um die Auffahrt abzuflachen...


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... und mit einer Schaufel wird der obere Rand des Ufers abgeflacht.


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Mit aller Kraft wühlt sich unser Schneggsche dann aus dem Graben heraus.


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Geschafft. Mittlerweile haben sich ausser unserem ursprünglichen Helfer, der direkt an der Brücke wohnt, noch drei weitere aus einer naheliegenden Jurte eingefunden. Das Gruppenbild ist natürlich obligatorisch. Anschließend konnten wir die Fahrt fortsetzen. Und glücklicherweise war dies die letzte Brücke in diesem Hochtal. Die weiteren Wasserdurchfahrten stellten kein Problem da, nur einmal blieben wir mal wieder im Matsch stecken...


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