Heute soll es mal um profane Dinge gehen. Nicht um Wasser lassen, aber um Wasser fassen. Und das soll man nicht lassen. Alles klar?
Eine immer wiederkehrende Aufgabe bei unseren Reisen ist es, Wasser für unsere Wassertanks aufzutreiben. Wir waschen damit. Uns, unser Geschirr und unsere Kleider. Kochen Kaffee, kochen Essen und trinken es. Natürlich ordentlich gefiltert, damit uns möglichst nicht der "flotte Reise-Otto" befällt.
Wasser fassen wir dabei aus allerlei (Achtung: Wortspiel!) "Quellen": Wasserhähne an Tankstellen, Brunnen, Bachläufe, Viehtränken und auch mal aus dem Wasserhahn eines Toilettenhäuschens. Am liebsten sind uns allerdings öffentliche Wasserpumpen in Dörfern. Warum? Nun, meist gibt es da was zu erleben. Oft versammelt sich in kurzer Zeit das halbe Dorf um unser Auto, um uns seltsame fremde Menschen, die da so unverhofft vorbeigekommen sind, zu betrachten. In der Mongolei hatten wir zweimal das Vergnügen (meist reichen uns unsere Wasservorräte für etwas mehr als 2 Wochen). Zunächst einmal noch relativ weit im Westen in einem kleinen Dorf, wo es eine öffentliche Wasserstelle gab, aus der das Wasser fröhlich sprudelte. Was überlief ging gleich in die Rindertränke über.
In manchen Dörfern gibt es auch keine brauchbaren Brunnen. Hier muss das Wasser oft per Tankwagen beigebracht werden. An kleinen Wasserhäuschen kann man dann gegen eine kleine Gebühr Wasser kaufen. Ein solches Wasserhaus besuchen wir im Norden des Landes.
Zwei findige Mongolen beobachten uns eine kurze Zeit und merken, dass das alles mit der einen Kanne doch etwas lange dauert. Kurz verschwunden, kommen sie mit verschieden dicken Schlauchstücken zurück und basteln daraus eine Pipline, um von einem zweiten Wasseranschluss das Wasser direkt in unsere Tanks zu leiten. An für sich ein guter Plan, der auch funktioniert hätte, wenn diese Pipeline nur vorne und hinten ein Loch gehabt hätte. Leider hatten die Schlauchstücke hunderte davon. Und so nahmen der Verfasser dieser Zeilen und der freundliche mongolische Helfer eine unfreiwillige Dusche...
Im Tank kam so übrigens nichts an. Also ging es dann doch Kanne für Kanne weiter. Aber Spaß hat es gemacht. Uns und den mongolischen Helfern.
Deswegen wollen wir das Wasser fassen auch nicht lassen...
"English no"!