So, 13.07.08
Seit gestern abend hat mich "Montezooma's Rache" (schreibt man den so?) erwischt. Da nur ich betroffen bin, rätseln wir, was der Auslöser sein könnte. Evtl. der Schluck Palinka aus der Flasche des freundlichen Holzabeiters, der vorbeifuhr und extra anhielt, um mich von seinem Palinka trinken zu lassen? Vielleicht habe ich das Teufelszeug einfach nicht vertragen. Heike fährt heute. Zunächst müssen wir den Weg zurück und gleich im zweiten Ort (Gurda Bardiu) werden wir Zeuge einer orthodoxen Prozession. Die Frauen und insbesondere die jungen Mädchen tragen Trachten und ziehen in einer Prozession rund um die Kirche. Dabei tragen Sie Kreuze und Fahnen. Der Pope segnet alle vorbeigehenden Gläubigen, außerdem sammelt eine alte Frau Geld, offenbar für die Kirche. Nachdem ich ein paar Fotos geschossen habe, suche ich jemanden der Englisch spricht und frage nach dem Anlass. Aber wenn wir uns beide richtig verstehen, ist das der normale Sonntags-Gottesdienst.
Weiter geht's über Oberwischau, den Prislop-Pass (schon wieder ein "Prislop-Pass", wir sind schon mal über einen mit gleichem Namen gefahren). Bei Rontunda biegen wir in den Rotunda-Pass Richtung Rodnei-Gebirge und finden kurz hinter der Cabana einen Platz im Schutz des Herrn (direkt unter einem großen Kreuz). Da mir immer noch hundselend ist, gehe ich früh schlafen.
Mo, 14.07.08
Nach kurzer Fahrt erreichen wir das erste der Moldau-Klöster, das wir besichtigen wollen. Das Kloster Moldovita. Insgesamt gibt es rund 20 dieser Klöster. Einige davon sind mittlerweile Unesco-Weltkulturerbe. Das Besondere an Ihnen ist, dass die komplette Aussenfassade mit Malereien verziert ist (das Innere natürlich ebenso). Zum Schutz vor Wind und Wetter haben die Klöster weit überstehende und teilweise heruntergezogene Dächer. Trotzdem hat der Wettereinfluss der letzten 400 Jahre seine Spuren hinterlassen. Die Klöster bestehen in der Regel aus einer Kirche im Mittelpunkt, welche von einer hohen Schutzmauer umgeben ist, in die weitere Gebäude integriert sind. Trotz dieser Mauern wurden die Klöster in der Vergangenheit mehrfach geplündert und wieder aufgebaut. Die meisten Klöster waren während des Kommunismus nicht bewohnt. Gestiftet wurden übrigens alle von Fürsten der Moldau, nachdem diese Siege im Kampf (meist gegen die Türken) errungen hatten. Es wurden dann von einem Hügel 3 Pfeile abgeschossen. Der erste markierte den Brunnen, der zweite den Altar und der dritte den Platz für den Glockenturm.
Von Moldovita aus fahren wir über den Ciumarna-Pass. Auf Passhöhe steht ein Denkmal aus kommunistischer Zeit: eine große Hand. Als Zeichen des Händereichens zwischen Menschen. In diesem Fall der beiden Bautrupps, die den Pass von beiden Seiten bauten und sich die Hände reichten, als sich sich in der Mitte trafen. Böse Zungen behaupten, dass sie sich darüber freuten, dass sie sich überhaupt trafen...
In Sucevita angekommen, fahren wir dreimal durch den Ort, da wir das dortige Kloster nicht finden. Dann sehen wir eine Nonne und fragen diese und sie zeigt uns den Weg. Das Kloster liegt genau an der Hauptstraße, rund 200m weiter als wir immer gewendet haben. Auf unseren beiden Karten ist das Kloster auf der falschen Seite des Ortes verzeichnet. Auch dieses besichtigen wir. Hier sind die Aussenmalereien besser erhalten, als in Moldevita. Im Innern werden einige gerade ausgebessert.
Wir suchen einen Platz am Pass "Poiana Marului", aber der weg ist nach ein paar Kilometern weggespült. Das wollen wir uns heute nicht mehr antun. Wir wenden und biegen am Ende von Voievodeasa nach rechts ab in einen Weg, der laut unserer Karte als Feldweg nach Clit führt. Dort finden wir einen schönen Platz am Wasser und sitzen gemütlich beim Kartenspielen und lauschen den hunderten Gelbbauchunken, die um uns rufen. Morgen geht es zum Kloster Humor und Voronet. Dann irgendwie Richtung Bicaz-Klamm.
Hallo zusammen,
geg.: 1. Tag der Auswertung: 27.07.08
heute 16.12.08
Anzahl der Bilder 2600
ges.: Anzahl der Bilder, die pro verstrichenem Tag beurteilt werden hätten können
Ergebnis: 18,30985915
Viele Grüße aus Thüringen, von Einem, der schon ganz lange gespannt auf Eure Bilder ist.
Hallo Eberhard,
hast ja Recht, Schande über mich. Aber ich habe im letzten halben Jahr kaum Zeit gefunden. Bin aber dran. Der Bildervortrag ist fast fertig und dann kommt der Bericht auf die Webseite...
Gruß Markus