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Reiseinfo Marokko (Stand: Januar 2020)

Marokko, Reiseinfos für Selbstfahrer, Stand Januar 2020

Einreise
Für Marokko braucht man als deutscher Staatsbürger kein Visum. Bei der Einreise gibt es einen Stempel in den Reisepass und man darf 90 Tage bleiben.
Wir sind aus Südspanien (Algeciras) mit der Fähre eingereist. Auf den Fähren fahren marokkanische Beamten mit, die schon während der Überfahrt die Einreiseformalitäten durchführen. Die Einreiseprozedur ist unbedingt auf der Fähre durchzuführen. An Land ist dies nicht mehr möglich. (Bei unserer Einreise hatte ein Pärchen das nicht gewusst und die Einreise nicht durchgeführt. Aufgefallen ist dies erst kurz vor der Zollabwicklung, die natürlich an Land durchgeführt wird. Also nochmal zurück aufs Schiff. Allerdings waren die Polizisten schon weg, samt Computer und mussten erst wieder aufgetrieben werden. Dann wollte der Computer nicht mehr... Endresultat: Die Fähre hatte 1,5 Stunden Verspätung und alle waren irgendwie "not amused"...)

Ausreise
Wir sind über den Hafen Nador mit der Fähre nach Sète (Südfrankreich) ausgereist. Hierbei wurde unser Fahrzeug auch geröngt. Generell kann man sagen, daß - aufgrund der Migrantenproblematik - die Ausreise vom Hafen "Tanger Med" aus am Entspanntesten ist. Eine ausführlichere Beschreibung des Hafen in Nador und der Migrantenproblematik findet sich hier.

Fahrzeugversicherung
Marokko ist auf der grünen Versicherungskarte aufgedruckt, bei den meisten Versicherern allerdings gestrichen. Es lohnt sich, mit dem eigenen Versicherer zu verhandeln. Manche Verischerer stellen dann für die Reise eine grüne Karte aus, auf der Marokko freigegeben ist. Ansonsten muss man vor Ort eine Verischerung kaufen.

Tanken
Das Tankstellennetz ist sehr gut. Diesel gibt es überall. Die Preise für Diesel liegen bei Markentankstelle bei etwa 0,98 EUR. Achtung: DIe meisten Tankstellen akzeptieren keine Kartenzahlung.
Im Grenzgebiet zu Algerien und in Teilen der Westsahara, wird auch geschmuggelter Diesel (aus Algerien) in Plastikflaschen angeboten (recht offen, die Polizei scheint damit kein Problem zu haben).

Geld
Bargeld haben wir immer am Automaten gezogen (Visa-Karte). Je nach Kartenanbieter ist der Kurs besser, als wenn man Bargeld tauscht. Geldautomaten sind in allen größeren Städten ausreichend vorhanden.

Sicherheit/Korruption
Wir haben uns immer sicher gefühlt. Die Polizei ist zu Touristen äußerst korrekt. Touristen werden an den durchaus häufigen Checkpoints in der Regel nicht angehalten. Trotzdem muss man diese Checkpoints langsam anfahren und - bei aufgestelltem Stop-Schild - auch anhalten.

Kleidung
Unproblematisch. Kurze Hosen bei Männern gibt es praktisch nicht. Hier sollte man sich den Gepflogenheiten anpassen.

Telefon/Internet
Sim-Karten gibt es ohne Probleme auch für Ausländer. Wir haben gute Erfahrung mit Maroc Telecom gemacht. Eine Sim-Karte kostete umgerechnet EUR 2,50. Dazu kann man sich Internetguthaben direkt aufladen lassen oder - das finden wir besser - Kärtchen mit Aufladeguthaben kaufen. Diese kann man dann bei Bedarf per SMS aktivieren (SMS an die Rufnummer 555 schicken. Im Text die Aufladenummer - und wichtig - dahinter *3 setzen. Ohne *3 lädt man Telefonieguthaben auf!). Aufladeguthaben gibt es für 20, 50 oder 100 DH (etwa 2, 5 oder 10 EUR), dafür gibt es 2, 5 oder 10Gbyte.
Hinweis: Das 20DH-Guthaben gilt nur für eine Woche, das 50- und 100DH-Guthaben jedoch für 30 (28) Tage. Man hat also beim 100DH gegenüber zweimal 50DH keinen Preisvorteil, kann aber dann nachladen, wenn die ersten 5GB aufgebraucht sind und somit - je nach Datenverbrauch - einen deutlich längeren Zeitraum surfen.

Reisen im Land
Das Straßennetz ist recht gut ausgebaut. Teilweise sind die Straßen jedoch in schlechtem Zustand. Insbesondere die Ränder von Asphaltstraßen franzen aus (brechen weg). Teilweise sind die "unbeschädigten" Teerstreifen in der Mitte dadurch schmäler als eine LKW-Spurweite. Überall wird fleißig gebaut.
Übernachten mit dem Wohnmobil: Seit im Jahr 2018 In Marokko zwei Wandererinnen getötet wurden, wird man häufiger aufgefordert, nicht frei zu Übernachten. Dies passiert natürlich insbesondere in Städten und bewohnten Gegenden und im Bereich typischer Touristen-Hotspots. Wir wurden in 3 Monaten an 6 Abenden aufgefordert, nicht frei zu Übernachten. Meist ließ sich das durch Diskussion lösen. Einmal hat die Polizei nicht lockergelassen und wir "mussten" im Hof einer Straßenmeisterei übernachten, incl. Versorgung mit Tee, Gebäck, Brot und Marmelade...


Anmerkung:
Die hier genannten Informationen stellen unsere Erfahrungen dar. Wir können und wollen für die Infos nicht garantieren und haben auch nicht "die Weisheit mit Löffeln gefressen". 😉
Wir geben nur einfach unsere Erfahrungen weiter, vielleicht kann ja jemand etwas damit anfangen...