Die Strecke zum Ebro-Delta führte uns an der Costa Brava entlang.
Vor vielen Jahren war ich in Cambrils in Urlaub und total begeistert von dem sauberen Meerwasser.
Diesmal kamen wir erst in Tarragona und dann in Salou noch einmal an einer großen Chemiefabrik vorbei, dazwischen liegt Cambrils. Wenn man das sieht macht man sich schon Gedanken. Wer weiß wohin vor 40 Jahren diese Fabriken ihr Abwasser geleitet haben. Na ja alles lange her und es war trotz diesen Gedanken, damals toll dort. In dieser Zeit bestand Spanien eh' nur aus flachem Land, Meer, Sonne und Disko. Jetzt wollen wir den anderen Teil Spaniens kennenlernen.
Viele Bekannte hatten schon vom Ebro gesprochen. Im Nordosten von Spanien fließt dieser Fluss über eine Länge von 910 km. Er bestimmt in dieser Region das Leben. Meine Bekannte waren hier oft zum Angeln. Für mich war das Ebro-Delta ein Muss, über 400 Vogelarten soll es am Ebro geben. Gesehen haben wir einige, leider keine freilebenden Flamingos. Dafür habe ich zum ersten Mal einen Silberreiher, er ist ganz weiß, gesehen.
Schon seit 1697 wird am Delta Reis angebaut, mittlerweile jährlich über 90.000 Tonnen von hoher Qualität. Am Wochenende nutzen viele Einheimische das Naturschutzgebiet als Ausflugsziel. In Deltebre am Wohnmobilstellplatz, der kostenlos ist, wurde eine Brücke gebaut, die ganz witzig ist. Eigentlich zweispurig, aber die eine Spur wurde mit Bänken ausgestattet um sich dort hinzusetzen und den Blick über den Ebro zu genießen.
Die Weiterfahrt versuchten wir eine große Strecke am Ebro entlang zu fahren. Er bedient mit seinen Nebenflüssen 3 Stauseen, die der Stromversorgung dienen. Wir fanden immer schöne Orte in der Pampa, wo wir gut stehen konnten. Auch die Pisten die wir fuhren ließen Stefan juchzen. Wege auf denen wir selten wussten was uns erwartet.
Auf solchen Wegen bot ich mich, ohne Nachzudenken, lieber als Fotograf, der von außen lieber Bilder macht an, als mitzufahren. Auf der Rückfahrt, der Weg konnte nämlich nicht ganz befahren werden, haben wir das Loch mit Steinen so gut es ging, lieber abgedeckt. Das Ende dieser Strecke war ein steiler Abhang, der ins sogenannte nichts führte. Glück hatten wir diesmal das es einen Punkt gab an dem man wenden konnte. Ich glaube Stefan wäre ganz schön ins Schwitzen gekommen, hätte er die Strecke rückwärts fahren müssen. Dafür bot die nächste Strecke eine kleine Wasserdurchfahrt die Stefan gleich zweimal durchfuhr. Zuerst um mich trockenen Fußes auf die andere Seite zu fahren und das zweite mal damit ich es für die Nachkommen festhalten konnte.
Die Landschaft hier in Aragonien fand ich sehr faszinierend. Viele Felsen und Gestrüpp und ein Himmel wie gemalt. Das lag natürlich auch daran das wir tolles Wetter hatten.
Natürlich gibt es in Aragonien auch normale Straßen, doch im Vergleich zu diesen waren die Pisten und Schotterwege oftmals besser zu fahren. Der Straßenverkehr auf unserer Strecke war sehr gering. Man schaute schon gar nicht mehr nach rechts, sondern sagte einfach „rechts frei“, es kam ja sowieso fast niemand.
Doch je näher wir nach Zaragossa kamen um so mehr Autos kamen in Sicht. Die Einfahrt nach Zaragossa war nicht sehr toll. Doch auf jedem Strommast, oder ähnlichem war ein Storchennest, das bewohnt war. In Zaragossa standen wir auf dem Wohnmobilstellplatz der Stadt. Dieser ist kostenlos mit Entsorgung und guter Verbindung mit der Bahn in die Stadtmitte. Ein Betonplatz nahe der Universität und den städtischen Sportplätzen. Auch wir nutzten die Bahn um in die Stadtmitte zu kommen. Es gibt eine schöne Kathedrale und einige Museen.
Witzigerweise macht auch in dieser Großstadt, mit ca. 1 Million Einwohner, die Siesta nicht halt. Viele Geschäfte und Sehenswürdigkeiten schließen gegen 13 Uhr und öffnen wieder um 17 Uhr. Die Stadt besteht aus vielen Hochhäusern, die keinen schönen Anblick bieten. Wir haben nicht viele Ecken gefunden, die uns hier gefielen. So schlossen wir uns den Spaniern an und verbrachten die Mittagszeit in der Gastronomie. Kaffeetrinken macht in ganz Spanien richtig Spaß. Oft kostet der Kaffee 1 Euro oder nur wenig mehr.