Von Zaragossa nach Madrid änderte sich das Landschaftsbild. Die Gegend war auf einmal grün und viele Ebenen, auf denen die Landwirtschaft blüht.
Etwas später durchfuhren wir auf Serpentinenstraßen das Naturschutzgebiet des „Alto Tajos“. Ein totales Erlebnis fürs Auge. Für denjenigen der nicht auf die enge Straße achten muss. Hier fühlen sich Rafting Sportler sicher sehr wohl. Ich konnte über den Bergen mindestens 10 Geier ausmachen. Ich war total hin und weg, noch nie hatte ich Geier in freier Wildnis gesehen. Die Strecke hatte extreme Auffahrten, so das wir des öfteren mit nur 5 Stundenkilometern unterwegs waren. Und wie jeder weiß, wo es auffi geht, geht es auch noch mal bergab. Die Beschilderung wies 13 % Gefälle auf.
In Madrid angekommen bezogen wir für 3 Tage einen Campingplatz. Dieser befindet sich in Getafe, im Ballungsgebiet von Madrid, etwa 14 km südlich. Der Platz war der einzige der zu dieser Jahreszeit offen war. Er ist nicht schön, aber es gab Wasser, Waschmaschinen, Duschen und auch Baguette. Das war leider so trocken, wie der Platz schmutzig. Doch einen Vorteil gab es, durch die Adac-Karte gab es 10 Prozent Rabatt. Neben dem Platz war ein eingezäuntes Gelände, auf dem die Stadt anscheinend alle aufgefundenen, oder abgeschleppten Fahrzeuge bis zur Auslösung sammelt. Manche warten dort schon sehr lange darauf. Stefan war natürlich total aufgelöst, das so viele schöne Autos dort verrotten.
Madrid besuchten wir mir dem Bus, mit dem Moped hatten wir Angst uns gar nicht zurecht zu finden. Wir merkten am Morgen, das wir noch viel gelassener werden müssen. Der Bus kam etwa 45 Minuten später, als auf dem Fahrplan beschrieben. Der Campingplatzbesitzer hatte uns schon gesagt, das er immer etwas später käme. Die Madrilenen wissen das ,denn sie stellen sich einfach an die Haltestelle und warteten, irgend ein Bus kommt schon. Wir wollten doch früh im „El Rastro“ Viertel sein, dort findet samstags und sonntags ein Riesenflohmarkt statt. Etwa 6 Stunden haben wir gebraucht um über den Markt zu gehen. Fast alle Antiquitätengeschäfte hatten auch geöffnet, so waren wir schon geschlaucht nach unserem ersten Ausflug. Doch wir sahen uns auch noch das „La Latina“ Viertel mit seinen urigen Häusern und Straßen und das „Malsana“ Viertel in dem Künstler und Gastronomie zu Hause sind, an. Natürlich schauten wir uns auch den „Palacio Real“ mit seiner Kathedrale und den Retiro-Park an.
Als wir unterwegs zum „Bahnhof Atoche“ waren gerieten wir in eine Polizeiabsperrung. Vor unserer Nase hielt der Bus der Nationalmannschaft „Real Madrid“. Die bekannten Fußballer verließen direkt vor uns den Bus. Jeder Fußballfan wäre sicher ausgeflippt. Für uns war es eher ein Ärgernis, wir würden nicht mal Rinaldo erkennen.
Was natürlich nicht fehlen durfte, war die Besichtigung des Prado. Dafür stellten wir uns schon um 16.30 Uhr an den Anfang der Schlange um dabei zu sein, bei denjenigen die von 18-20 Uhr freien Eintritt hatten. Die Schlange war um 17.30 Uhr so lange, das man kein Ende mehr sah. Auch uns Kulturbanausen hat der Prado beeindruckt. Besser gesagt die Werke die es dort zu sehen gibt. Ein Tipp, wer einen Rembrandt zu Hause hat, sollte ihn wie seinen Augapfel hüten. Sogar der Prado besitzt nur einen. Das heißt wohl, das ein echter Rembrandt richtig Geld kostet und rar ist.
Wie alle Spanier genießen auch die Madrilenen ihre Gastronomie. Die Tapas-Bar und Cafés waren zu allen Zeiten gut besucht. Um Madrid noch am Abend zu erleben, blieben wir in der Stadt und fanden auch im „Malsana“ Viertel eine nette Tapas-Bar. Mit dem letzten Bus der überaus pünktlich war fuhren wir zurück zum Camping. Madrid ist im Vorstadtbereich sehr schmutzig, überall Müll. Der Stadtkern war ganz in Ordnung. Man sollte den Menschen erklären, was ein Mülleimer ist.