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Fronkreich, Fronkreich. Ich kauf‘ mir ein Baguette, oder zwei oder drei.

Noch nie hatten wir in so kurzer Zeit das Land erreicht, dass unser Winterquartier werden sollte. Gar nicht so schlecht, so nahe an der französischen Grenze zu wohnen. Über Thionville nach Pont à Mousson verbringen wir die ersten Tage noch ganz nahe an zu Hause. Wir finden Thionville an vielen Ecken interessant und geschichtsträchtig. Bei Pont à Mousson genießen wir die umliegenden Angelweiher mit netten Franzosen, aber leider sehr viel Wasser von oben. Hoffentlich bessert sich das Wetter, denn eigentlich wollten wir die Wintermonate bei angenehmen Temperaturen genießen.

Frankreich, Val de Moselle bei Wasser von oben

In Toul waren wir schon vor ein paar Jahren gelandet.

Toul

In diesem Jahr war es ein gewünschtes Ziel. 2019 auf Probefahrt mit der neuen Kabine nächtigten wir an der „Grand Moulin Aubry“. Anthony und Aurelie wohnten dort und luden uns auf einen Kaffee ein. Heute klingelten wir einfach und sie erkannten Flip und freuten sich wie Bolle. Es gab wieder Kaffee und sogar selbstgemachte Apfeltarte. Aurelie nahm uns mit in ihr kleines Recycling-Atelier. In einer großen Halle sind mehrere Handwerker und Künstler, die dort ihre Arbeiten fertigen und verkaufen. Ein tolles Ambiente und eine großartige Idee große Hallen von geschlossenen Firmen sinnvoll zu nutzen.

Handwerk in alten Hallen

Bei Langres wollten wir das „Fort T Constance Chlore de Peigney“ besuchen. Wie so oft in der Wintersaison sind die Besuche vieler Ausflugsorte nicht möglich. Hier endet die Saison am 15.09. Wir durften aber trotzdem vor dem Fort zum nächtigen stehenbleiben. Am Morgen nach unserer Gassigehrunde mit Achilles standen gefühlt 100 Soldaten stramm rund um Flip. Wir trauten uns gar nicht näher und warteten in einigem Abstand. Hoffentlich wissen die Soldaten, dass der Krieg zwischen Frankreich und Deutschland 1871 endete.

Strammstehen für Flip

Nach einiger Zeit trauten wir uns den Ranghöchsten zu fragen, ob wir in unser Auto dürften. Natürlich meinte er und alle Soldaten wünschten uns einen guten Morgen.

In Chalon sur Saône suchten wir verzweifelt die Bäckerei am Place de la Republique, wo wir vor vielen Jahren das beste Baguette der Welt gekauft und mehrfach gegessen hatten.

Wie dumm kann man sein, es war nicht Chalon sur Saône sondern Chalons en Champagne, wo das weltbeste Baguette gebacken wird. Warum zum Henker gibt es verschiedene Chalons? Frustriert kauften wir im Brico Markt Material zum Umbau unseres Tisches im Womo, um Achilles einen angenehmen Schlafplatz zu bauen. Etwas gutes hatte dieser Umbau, Achilles wärmt uns seitdem die Füße, was in diesem Urlaub bisher sehr gerne von uns angenommen wurde.

Frisches Baguette ist wichtig für uns. Dafür machen wir am Morgen schon einmal viele Kilometer. Kurz vor Valence stehen wir in einem kleinen Ort, der einen sehr gepflegten Stellplatz mit Entsorgung, Strom und Wasser kostenlos bietet. Leider sonst aber gar nichts hat. Kein Geschäft, keine Bäckerei, nichts. Im Intenet preist jemand die Bäckerei in 4 Km Entfernung in den höchsten Tönen, da können wir nicht wiederstehen und nehmen den Weg, für ein wirklich köstliches Baguette, in Kauf. Nach einem so langen Spaziergang auf nüchternen Magen, der auch noch meistens bergauf ging, bleibt von dem Baguette nur noch Krümelchen übrig. Warum hatten wir nicht mehr gekauft? Jetzt geht am nächsten Morgen die Suche wieder von vorne los.

In Montelimar, bekannt durch sein Nougat, schauten wir uns das Chateau und den alten Friedhof an. Das macht wenigstens nicht dick. Die Mittagspause in den Geschäften bewahrte uns davor viel Geld für wenig Nougat auszugeben.

Blick vom Friedhof über Montelimar
lecker Nougat

Avignon ist bei unserer Ankunft, wegen des Starkregens am frühen Morgen, wie ausgestorben. Wir können Achilles mitten in der Stadt ohne Leine laufen lassen. Es ist niemand da, der sich daran stören würde. Eine junge Frau, die auch mit ihrem Hund unterwegs ist, bietet sich als Stadtführerin an, während unsere Hunde gemeinsam toben. Sie zeigte uns den Papstpalast und führte uns quer durch die Stadt zu schönen Ecken.

Papstpalast Avignon
Jardin du Pape
sur le Pont d'Avignon
Stadtmauer Avignon

Wir standen mit dem Auto in Neuveville-Avignon. Ein Vorort von Avignon. Als wir dort durch die Straßen laufen stellt sich ein kleiner Umzug auf. Personen in Weihnachtskostümen und ein kleiner Traktor mit Weihnachtsmusik tanzen durch die Gassen. Der Polizist, der dem Umzug folgt, erklärt uns, dass der Umzug die Weihnachtszeit einläutet und die Menschen auf Weihnachten einstimmen soll. Ein schöner Brauch finden wir und folgen dem Umzug.

Als wir in „Fontaine de Vacluse“ rumspazierten dachten wir beide wir hätten ein „Déja vue“. Na ja wir sind ja auch in Frankreich. Spaß beiseite, 2006 waren wir mit unseren Freunden schon einmal hier und fanden es damals schon schön. Man sagt der Topf der Quelle ist an der rechten Seite 50 m tief und darunter eine große Höhle.

Quelle der Sorgue

Richtung Brignoles finden wir ein schönes Grundstück um dort über Nacht zu stehen. Ob es Privat ist können wir nicht feststellen und bei dem Starkregen ist niemand weit und breit, der sich dafür interessiert. So bleiben wir und stellen uns in weiser Voraussicht auf den Boden, der aussieht als bleibe er befahrbar. Am Morgen stellen wir fest, dass unser Gespür für festen Boden wieder mal nicht so toll war. Wir stecken fest. Der Versuch wegzukommen grub uns nur immer tiefer in den Schlamm ein, bis das Hinterrad über die Nabe im Schlamm steckte. Nach vielen Jahren kam unsere Winde zum Einsatz. Glück im Unglück hatten wir, weil in ca. 10-15 Metern ein paar Bäumchen standen. Nach einiger Zeit bemerkten wir einen Franzosen, der dem Schauspiel zuschaute und winkte. Beim Hingehen erklärte er, er hätte seinen Kameraden angerufen, der käme mit Traktor, wenn nix gehen würde. Die Winde tat Gott sei dank ihre Dienste und zog Flip Zentimeter für Zentimeter aus dem „Schlamm-massel“. Der Franzose blieb bis wir wieder sicher standen. Wir bedankten uns für seine Freundlichkeit und freuten uns es aus eigener Kraft, und der Kraft der Winde natürlich, geschafft zu haben.

"Schlamm-massel"

Jetzt mussten wir aber zu erst eine Waschanlage finden, um den Schlamm zu entfernen. Der würde schnell steinhart werden und dann nur noch mit grobem Werkzeug zu entfernen sein. Ganz in der Nähe auf der Strecke wurden wir fündig. Etwa 15 Euro Stücke später hatte der Waschanlagenbetreiber Mitleid mit uns und gab uns seinen Wasserschlauch um den Wagen sauber zu bekommen. Natürlich mussten wir anschließend auch die Waschanlage sauber spritzen, dass war sicher auch sein Gedanke bei der Hilfsbereitschaft.

ob das jemals sauber wird

Bei Le Muy kennen viele die roten Felsen, es ist eine schöne Gegend und wenn die Sonne scheint ein tolles Farbenschauspiel. Wir hatten nach dem vielen Regen hier etwas Glück mit dem Wetter und konnten die Gegend trocken und mit etwas Sonne erkunden.

rote Felsen von "Le Muy"
Idylle bei Le Muy

Die Stadt Cannes streiften erst einmal und wollten das Feld der Städte, der Reichen und Schönen von hinten aufrollen. Der Blick auf Cannes aus der Ferne war schon einmal nicht schlecht.

Blick auf Cannes

Monaco wollte ich wirklich sehen. Es wird ja immer erzählt von diesem Stadtstaat. Groß ist er wirklich nicht, nur 3x1 km und nur halb so viele Einwohner wie Saarbrücken. Gerade mal 38 400 Einwohner, dafür aber z. Bsp. im Jahr 2021 über 218.000 Touristen. Wir hatten auch das Gefühl, dass Wohnmobilisten nicht so das Klientel des Fürstentums sind. So standen wir in der Nacht hoch oben über Monaco, zwar an der Straße, aber mit atemberaubenden Blick über das kleine Land.

Blick auf Monaco

Die Stadt hat einen Parkplatz für Busse und Wohnmobile direkt am Meer durch einen Tunnel im Fels, Parkhaus „le Pecheur“. So konnten wir die Stadt sehr gut besuchen und die bekannten Ecken ansehen. Hier merkte man auch nichts von den Schönen und Reichen, ich glaube sie waren entweder in ihren Wintervillen, oder im Spielcasino. Dort kamen wir natürlich nicht hinein. Den gesamten Staat haben wir in 4 Stunden Fußmarsch durchkämmt. Es ist eine interessante Stadt und sehr sauber. Wenn schon keine bekannten Gesichter zu sehen waren, machten wir aus Achilles das Fotomodell des Tages auf dem roten Teppich.

The New Model
goldene Parkbänke in Monaco
Die Fürstin Grace Kelly
kleiner Hafen in Monaco
arme Sau in Monaco
Weihnachtsmarkt in Monaco

Es gibt doch den bekannten Film „Über den Dächern von Nizza, würde ja passen. Aber der Film wurde in Cannes gedreht. Da sieht man wieder das uns das Fernsehen für dumm verkauft. Jetzt wissen wir es besser. Die Strandpromenade in Nizza gefiel unserem kleinen Hund ganz ausgezeichnet. Sie tobte und beim Toben stibitzte sie einem der Strandlieger einen Cashmere Pullover und zauselte ihn als Beute über den Strand. Es dauerte ein Weilchen, bis wir unseren Hund mit seiner Beute eingefangen hatten. Schuldbewusst brachte ich den nicht billigen Pullover zurück. Nach eingehender Untersuchung des Besitzers auf Schäden meinte der Besitzer zähneknirschend „Pas de problem“. Uih Schwein gehabt. So konnten wir uns es noch erlauben in Nizza Kaffee trinken zu gehen, was, wenn wir den Pullover hätten ersetzen müssen, nicht mehr möglich gewesen wäre und sicher zum Abbruch unserer Reise geführt hätte.

Blick über Nizza
Strandpromenade in Nizza

In Cannes sahen wir dann viele Schöne und wir glauben auch Reiche. Hier waren die teuren Boutiquen mit Sicherheitspersonal gut besucht. An der Strandpromenade reihen sich die teuren Hotels und Geschäfte aneinander. Das bekannte „Carlton Hotel“ ist riesig, hatte aber wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.

Schauspieler nur auf Bildern
Strandbars in Cannes schön geschmückt
Blick über Cannes

Weiter sollte es nach St. Tropez gehen. Bei Mouans Sartoux fuhren wir auf einem Schleichweg nach Pergomas. Bei der Einfahrt kam gerade ein Polizeiauto aus der Straße, die zugelassen für 3,5t war. Wir fuhren weiter, die Polizei drehte und setzte uns nach. Der Weg war für Flip ziemlich schmal und die Stromkabel hingen tief. Am Ende des Schleichweges verfuhren wir uns noch, denn das Navi wollte uns eigentlich eine Treppe hochschicken. Als wir uns dann endlich ganz verzettelt hatten fuhren die vier Beamte im Auto neben uns und fragten uns höflich wohin wir wollten. Sie erklärten das sie uns in die richtige Richtung begleiten würden. Sie hielten den Verkehr an und halfen uns mit einem mittelprächtigen Verkehrschaos zum Wenden und geleiteten uns bis zur Abzweigung Richtung Mandelieu-Napoule. Das war sehr nett und ein Knöllchen wegen Nutzung einer 3,5t Straße bekamen wir auch nicht.

nette Polizeieskorte

Ein städtischer Stellplatz von Ramatuelle, etwa 10 km von St. Tropez wurde unser Logierplatz über Weihnachten bis Neujahr. Hier direkt am Strand verweilen auch viele Deutsche. Der Platz liegt am Plage de Pampelone am Cap Camarat. Sehr schön zum Wandern und auch, um am Strand seine Zeit zu verbringen.

Cap Camerat

Doch zuerst schauten wir uns St. Tropez die Wirkungsstätte von Louis de Funes an. Wir erklommen den Weg zur Citadelle und fanden Münchhausen, der gerade wegfliegen wollte.

Münchhausen startet

In der Citadelle war ein kleines Museum über Schiffe. Doch auch das Polizeipräsidium von „nein, doch, oh“, der Gendarm von St. Tropez zieht viele Menschen an. Auch in einer großen Grippeausstellung ist Louis de Funes verewigt. In der gemütlichen Stadt mit kleinen Gassen herrschen natürlich teure Geschäfte vor.

hier arbeitete Monsieur "nein, doch oh"
ein wichtiger Mann in St. Tropez

Am Heiligabend lädt St. Tropez zu einem großen Weihnachtsspektakel ein. „Papa Nôel“ wird unter großem Feuerwerk, am Mast eines Segelschiffes fixiert in den Hafen gesteuert. Eine schöne Tradition, die auch uns gut gefallen hat.

Papa Nôel fährt in St. Tropez ein

Der beschauliche Ort ist im gesamten sehr weihnachtlich eingestellt. Sogar ein Weihnachtshaus gibt es, in dem auf mehreren Stockwerken alles weihnachtlich dekoriert ist. Unter anderem haben sie Weihnachtsbäume gebaut aus allem möglichen. Einer nur aus Büchern, aus Wollknäueln, aus Musikinstrumenten, u. u. und. Eine schöne kleine Stadt St. Tropez.

aus allem wurden Weihnachtsbäume gebastelt

Im kleinen Ort Ramatuelle ist in der Weihnachtswoche ein kleines Maronenfest. Mittelaltermusikanten spielen während die Männer vom Dorf in ihren Pfannen Maronen rösten. Die Maronen werden mit Rotwein kostenlos an die Besucher verteilt. Das gefiel uns natürlich ausgesprochen gut.

schöne Tradition

Die Weihnachtszeit vergeht im Flug und schon ist Sylvester, den Jahreswechsel verbringen wir am Strand und von weitem schauen wir das Feuerwerk in St. Tropez . Sogar Achilles liegt ganz entspannt am Strand und erwartet das neue Jahr.

ganz entspannt an Sylvester

Im neuen Jahr fuhren wir über Toulon Richtung Marseille. Nach 20 Jahren wollten wir uns Marseille noch einmal ansehen. Damals gehörte es durch seine Vielseitigkeit zu unseren Favoriten was Städte anging. Ca. 15 Km vor der Stadt fanden wir einen Campingplatz, der in der Wintersaison geöffnet hatte. Kein schöner Platz und teuer dazu. Doch in Marseille hätten wir gar nicht stehen können. Gedacht war am nächsten Morgen mit Rucksack und Hund mit dem Bus in die Stadt Marseille zu fahren. Auf der offiziellen Seite von Frankreich für Reisende stand, das Hunde in Bussen und Bahnen erlaubt seien. Pfeifendeckel, die Busfahrer weigerten sich uns mit Hund mitzunehmen. Schon bescheuert, wenn man sich bei der Reiseplanung nicht auf die Beschreibungen der Länder verlassen kann. So war Marseille gestorben, 30 Km zu Fuß hin und zurück, war nichts für uns. Schade wir hätten Marseille gerne wiedergesehen.

Marseille

Nach Salin de Giraud, eine Schwemmlandebene der Camargue, brachte uns eine kleine Fähre. Dort sahen wir gleich ein paar wilde Pferde.

Camargue

Heute gäbe es kaum noch wilde Pferde in dieser Region. Die Tiere sind alle gebrandmarkt und gehören irgendjemandem.

In der Region um Salin de Giraud wird viel Meersalz gewonnen, daß es zu einem Spottpreis in den kleinen Geschäften zu kaufen gibt. Die Salzfelder sehen im Sonnenlicht ganz rosa aus, das sieht sehr schön aus.

Salzsee schimmert rose-lila
Salzberge

Wir laufen ja nicht immer Wege wo Wege sind. So kommen wir manchmal an außergewöhnlichen Dingen vorbei. Dieses möchte ich euch nicht vorenthalten. Eine fahrbare Destillerie, die wir sehr toll fanden und uns näher anschauten, obwohl sie auf privatem Gelände stand.

alte Destille

Das Rhone Delta ist ein beeindruckendes Fleckchen Erde bzw. Sand. Ein riesiger Sandstrand durch den die Rhône ins Meer fließt. Als wir hier waren war es total windig, der Sand fegte nur so über uns weg. Peeling kostenlos. Kleine Muscheln bauten kleine Türmchen im Sand bei dem Wind. Wir hatten Glück nicht so leichtgewichtig zu sein, sonst wären wir weggeflogen.

Rhone Delta
Muscheldünen

Durch Nîmes ging es eigentlich auch im Schnelldurchlauf. Bekannt ist das besterhaltene Amphitheater der Welt. Die Stadt hat auch eine schöne Fußgängerzone, einen schönen Park und einen phänomenalen Hundegassigehplatz. Mindestens 2x3 Meter, sicher gibt es in dieser Stadt nur kleine Hunde.

besterhaltenes Amphitheater steht in Nîmes
nur kleine Hunde in Nîmes

Von Nîmes geht es weiter nach Le Grau du Roi. Ein großes Seeaquarium lockt die Touristen. Wohl aber in der Hauptsaison, denn wir haben mal wieder das Pech der Winterruhe. Oder sind die Seeungeheuer über Winter in den Urlaub geschwommen? So können wir hier nur Holztiere vor der Eingangstür bewundern. Hat einen Vorteil, es kostet keinen Eintritt.

schade nur aus Holz

Eigentlich wollten wir an Béziers nur vorbeifahren. Doch davor wurde schon öfter ein Schild sichtbar, das die „9 Écluses de Fonseranes“ anpriesen. Schleusen sind interessant und dann gleich neun auf einmal. Die mussten wir uns anschauen. Eine Schleusentreppe zwischen 1666 und 1681 gebaut überwindet 13,6 m in 6 Kammern. Man höre und staune noch ca. 10000 Schiffe werden jährlich geschleust. Seit 1996 ist die Schleusentreppe Weltkulturerbe.

Schleusentreppe in Béziers

Hier gibt es auch noch eine andere Schleuse, bei der die Schiffe hochgezogen werden. So etwas hatten wir schon auf unserer Saar-Kohle-Kanal Tour gesehen. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs war der Teil vom Kanal, der eine große Brücke in Béziers ist, wegen Bauarbeiten leergepumpt. Sonst ist das sicher lustig, wenn die Schiffe auf der Brücke über die Straße fahren. Hier auf der Kanalbrücke hatte man auch einen schönen Blick auf die Akropolis von Béziers.

Béziers Akropolis

Nahe der Festung von Carcasonne finden wir einen schönen Platz und können fußläufig in die Stadt. In der Hauptsaison stürmen die Touristen diese Stadt, die auf 3 km von 52 Türmen gesäumt wird. Wir hatten „Le Cité“ fast für uns allein. Aber es waren auch fast alle Geschäfte und Restaurants geschlossen. Wenn keine Touris da sind, kann man auch nix verdienen. Also bleiben die Betreiber zu Hause. Mal wieder zu unserem Nachsehen. Was hier im Languedoc noch zu erwähnen ist, ist der viele Weinanbau und nicht nur hier, sondern in vielen Teilen Frankreichs und der Welt. Ich frage mich, wer trinkt den ganzen Wein?

Blick vom Nächtigungsplatz auf Carcasonne
ein Teil der 52 Türme von Carcasonne

Am Lac de Saint Ferréol, ein Wasserreservoir des Kanal du Midi ist fast kein Wasser drin. Hier soll es auch einen kleinen Wasserfall und ein Geysir geben. Der Wasserfall tröpfelt nur noch und den Geysir finden wir erst gar nicht. So fahren wir bis Bonrepas-Riquet. Ein 300 Seelen Dorf mit Chateau. Das Schloss kaufte 1652 Jean Paul Riquet, der Erbauer, Kreateur und damals Besitzer des „Canal du Midi“, um dort in Ruhe an seiner Forschung über das Wasserstraßenobjekt zu arbeiten. Eigens dafür angelegte Becken und Kanäle baute er auf dem Gelände hinter dem Schloss. Am Ende seines Lebens war Monsieur Riquet pleite. Der Kanal verbindet Toulouse mit dem Mittelmeer bei Sète, er ist 240km lang. Der Bau dauerte 14 Jahre.

Schloss von Paul Riquet

Ich fand in Bonrepas-Riquet schon den Namen des Ortes nett. Aber auch der originelle Bücherschrank fand mein Interesse.

Schönster Bücherschrank

Über die Stadt Dax in Richtung Arcachon kommen wir Richtung Atlantik. Fast 5000 ha Wald wurden hier in der Nähe von Europas größter Düne, der „Dune de Pylat“ im Departement Gironde vernichtet. Wobei wir am Tag vorher in der Gegend vom „Lac de Nerbis“ Verwüstungen vom Hochwasser hatten. Seit vielen Kilometern sieht die Gegend verheerend aus.

nur ein kleiner Teil der Verwüstungen
Hochwasserschäden am Lac de Nerbis
Campingplätze zu 90 Prozent abgebrannt

Die höchste Düne Europas in Pylas sur Mer ist 102 m hoch und gehört zu den meist besuchten symbolischen Orten Frankreichs. Der Wald um die Düne ist unverzichtbar für die Düne. Er hält die Düne und schützt sie. Durch die großen Waldbrände besteht große Gefahr für die Düne und man hofft sie stabilisieren zu können. Die Wanderung bis nach oben, durch den hohen Sand war sehr anstrengend für uns, aber der Ausblick belohnte uns dafür.

Blick von der Dune du Pylat
Dune du Pylat die Höhe lässt sich nicht richtig erkennen

Die erste schlechte Erfahrung auf unseren Reisen haben wir in Bordeaux gemacht. Die Stadt und ihre Ansicht von der Garonne sind sehr schön. Trotz allem bleibt ein fader Geschmack zurück. Während wir uns die Stadt ansahen wurde unser großer Tank am hellen Tag leergepumpt und etwa 250l Diesel gestohlen. Auf gewisse Weise hatten wir noch Glück, dass dabei der Tank selbst nicht beschädigt worden ist. Das Schloss lag noch auf dem Tank und sperrte sogar noch. Mit einem kleinen Taschenmesser ließ sich der Tank wohl problemlos öffnen.

Bordeaux bleibt in schlechter Erinnerung
Blick über die Garonne nach Bordeaux
La Bourse in Bordeaux

Die Île d'Olèron ist zu einer der bedeutendsten Regionen der Austernzucht in Europa geworden. Das war aber sicher nicht der Grund für unseren Besuch dorthin. Das Inselparadies ist ein schönes Ziel für Naturliebhaber und auch der Besuch der Citadelle, sowie der Künstlerhütten und die langen Strände machen die Insel zu einem beliebten Ziel. Hier kann man auch schön die Gezeiten beobachten. Einmal schwimmen die Enten ganz nah am Strand und schwupps sind sie wieder weg.

alte Fahrtstrecke zur Île d'Olèron
Künstlerhütten auf der Île d'Olèron

Manchmal sind wir der Ansicht das Flip doch ein kleines Fahrzeug ist, je nach dem wo man vorbeikommt und den Weg zum nächsten Ziel sucht. In Marennes auf dem Weg nach Rochefort wirkt Flip neben der Kirche ziemlich putzig.

Flip ganz klein

Rochefort ist eigentlich eine schöne Stadt mir eigenem Flair. Hier wurden 240 Jahre lang, seit 1722 für die Marine an der ersten medizinischen Universität Studenten ausgebildet. Heute ist die „Ecole medicine navale“ teilweise Museum und „lost Place“.

Rochefort erste Medizinische Fakultät der Marine
heute Lost Place

Hier in Rochefort steht auch eine sehr beeindruckende Brücke die 1900 in Betrieb ging und heute ein historisches Monument ist. Die „Pont Transbordeur“ verbindet die Ufer Rochefort und Échillais über die Charente für Fußgänger und Radfahrer. An 50 m hohen Pfeilern wird eine Barke gezogen.

Pont Transbordeur

Früher war Nantes die Hauptstadt der Bretagne, heute ist es Rennes. Nantes gehört jetzt zum Département Loire-Atlantique. Nantes hat uns gelockt um ein außergewöhnliches Museum zu sehen .„Les Machines de L'île“, dort werden Maschinen im Steampunk Stil à la Jules Verne gebaut und vorgeführt. Mit viel Hydraulik und Pneumatik werden ungewöhnliche Figuren bewegt. Zum Beispiel ein 12m hoher Elefant, 8m breit und 21m lang bewegt seine über 40 Tonnen durch das Museumsgelände. 50 Personen können bei dem Gang des Kolosses auf ihm reiten. Der Motor läuft mit Hybridsystem und Batterie ca. 1-3 km in der Stunde und bewegt dabei ca. 2500l Hydrauliköl. Viele kleinere Tiere waren auch voll funktionsfähig und wurden vorgeführt. Wir durften eine Vogelhochzeit als Akteure mitgestalten. Mit Kipphebeln ließen wir die Figuren tanzen, und mit Balz- und Singlauten mussten wir das Schauspiel untermalen. Es war ein Heidenspaß für die Zuschauer und uns. Unter anderem erfuhren wir von Einheimischen, dass Nantes eine Partnerstadt von Saarbrücken ist. Wieder einmal hatten wir keine Ahnung von unserer Heimat.

einfach nur irre
wenn sie sich erhebt kann man schon Angst kriegen

Wie hier am Schloß Suscinio bei Sarzeau haben wir uns die Bretagne vorgestellt. Die Gegend hat etwas was einem auf Anhieb gefällt und sich in eine andere Zeit versetzt anfühlt.

Schloss Suscinio
Pontchateau

Vannes gilt als Perle der Bretagne ein historischer Ort mit schöner Altstadt. Fachwerkhäuser aus früheren Zeiten haben ihren Flair. Eine alte Stadtmauer und eine Kirche aus dem 4. Jahrhundert. Früher Handelshafenstadt, heute eher Freizeitsegler- und Hochseeregattahafen. Die Stadtmauern sind eine der letzten noch erhaltenen Festungsanlagen in der Bretagne.

Hafen in Vannes

Auch hier in Vannes war es nicht immer nur Gassigehen mit dem Hund, das uns viele Kilometer durch außertouristische Straßen laufen ließ. Nein, ihr wisst für ein gutes Baguette gehen wir meilenweit. So auch am Morgen in Vannes. Über die „Pont du Vannes“ trieb es uns in ein wenig bekanntes Wohngebiet. Hungrig und aufgeregt gingen wir den Weg ohne richtig aufzupassen. So führte uns der Weg über die Drehbrücke, was wir nicht bemerkten. Schon schlimm genug, das die Bäckerei Urlaub hatte war auf dem Rückweg die Brücke weg. Mit dem Baguette hatten wir ja noch Glück, weil in Frankreich auch kleine Tabakläden als Bäcker die Vertretung übernehmen. Aber was war mit unserem Weg? Unser Gesicht hätte ich sehen mögen. Dazu kam dann, das ein Anwohner sagte, die Brücke werde erst wieder in einer Stunde zurückgefahren. Ein freundlicher Jogger half uns in der Not und führte zu einem Tunnel, der etwas entfernt lag. Eine Unterführung, die an einigen Stellen schon undicht war, durch die wir unter der Marle hindurchgehen konnten und sicher auf der richtigen Seite wieder ankamen.

und jetzt Weg ist futsch

Hier am Golf du Morbihan bei Carnac am Strand könnte ich mir vorstellen länger zu bleiben. Ein schöner Abschnitt, der uns zum Träumen einlädt. Was mystisches hat diese Gegend. Heute ist es für uns ein toller Sonnenuntergang und morgen werden es die ca. 3000 Megalithen, die sich über 4 km ziehen, sein.

mystische, tolle Landschaft
Golf du Morbihan

Bis heute wird gerätselt woher diese aufgerichteten und aneinandergereihten Steine kommen und aus welchem Grund dies geschah. Sind es religiöse Denkmäler, oder Mond- und Sonnenkult, oder ein Kalender für den Ackerbau, oder sogar der Legende nach die Versteinerung der römischen Armee. Grundsätzlich schließt man daraus, das diese Relikte aus vorgeschichtlicher Zeit als heilige Grabstätten dienten.

vielleicht kam hier öfter Obelix vorbei

Diese ganze Gegend ist auch sehr beliebt bei Künstlern. Diese Landschaft um Pont Aven begeistert sie und wird oft als Motiv für ihre Bilder genutzt. Auch wir sind von dieser Gegend sehr angetan.

Chapelle Pont Aven

Concarneau, eine alte Festungsstadt, Quimper historische Hauptstadt der Landschaft Cornouaille in der Bretagne streiften wir nur kurz um uns dann in Douarnenez viele alte Schiffswracks anzuschauen. Diese kleine Gemeinde hat nicht weniger als vier Häfen und eine prachtvolle Bucht. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Ort zur Sardinenhochburg und verdankte den Fischen seinen Reichtum.

Concarneau
Quimper
Hafen Benodet
Insel Tristan Douarnenez

Locronan ist voll mit Touristen. Dieser kleine Ort sieht aber auch wirklich aus wie aus dem Mittelalter. Wenn man hier lang genug wartet kommen sicher auch noch Ritter vorbei. Für Mittelalterfilme wird die Stadtkulisse oft genutzt. Nur die Musik, die aus einem der Läden dröhnt ist nicht aus dieser Zeit. Neue deutsche Welle Joachim Witt: Der goldene Reiter stammt auf jeden Fall nicht aus der Zeit zwischen 500 und 1500 nach Chr.

Kirche in Locronan
gleich kommen die Ritter
Locronan

Die Spitze von Trefeuntec ist ein geschütztes Naturgebiet, das von steilen, vom Meer umspülten Klippen gesäumt wird. Am schönsten Aussichtspunkt steht auch schon ein Pkw mit französischen Kennzeichen und Anhänger. Und beim hin fahren stellen wir fest, das der Anhänger ein saarländisches Kennzeichen hat. Was für ein Zufall, der junge Mann ist zwar kein waschechter Saarländer, obwohl er im Saarland geboren ist. Seine Eltern sind aus dem Norden Deutschlands, so spricht er hochdeutsch und was uns noch stutzig macht und ihn als nicht Saarländer erkennen lässt, er trinkt überhaupt kein Bier. Trotzdem ist er sehr nett und die Kommunikation stimmt. Auch ein älterer Herr, der vorbeikommt fragt uns, ob wir sein kleines Paradies genießen. Er meinte, er lebe in seinem Leben schon im Paradies und wüsste das auch. Schön.

Trefeuntec
Manoir de Roz
Herrenhaus du Roz

St. Mathieu war ein Tip unseres „Saarländers“. Hier steht ein schöner alter Leuchtturm zwischen einer zerfallenen Abtei und einer alten Kapelle. Rundherum sind viele Geschützbunker an der Küste. Dieser Küstenabschnitt ist gesäumt von Leuchttürmen. Am Abend kann man hier über 10 Türme leuchten sehen, sie sollen den Kanal für die Schiffe sicherer machen. An den Bunkern vorbei stehen viele Tafeln, auf denen die hier untergegangenen Schiffe mit Datum aufgeschrieben sind. Auch ein Kriegsmuseum ist hier angesiedelt, das die Geschichte gut darstellt. Das ganze war sehr emotional und stimmte uns sehr nachdenklich.

St. Mathieu
Kamera macht Bilder wie gemalt St. Mathieu von der anderen Seite
Abtei gebaut ohne Bleiwaage

Kleine unbekannte Orte haben oft auch Überraschungen. Saint Thegonnec hat nicht nur einen kostenlosen Stellplatz. Wenn man im Ort irgendetwas kauft, wie z. Bsp. beim Bäcker unser geliebtes Baguette, bekommt man kostenlos einen Jeton mit dem kann man Frischwasser oder die Entsorgung auf dem Platz benutzen. Aber nicht das war toll, die Kirche im Ort mit direkt daneben gelegener Kapelle ließ uns staunen.

Kirche in Saint Thegonnec
Kapelle Saint Thegonnec

Eines der 8 Gezeitenkraftwerken, die es weltweit gibt, steht kurz vor St. Malo. Unter dem Meer am Rance Staudamm produziert das Werk seit 1966 erneuerbaren Strom für ca. 225.000 Einwohner im Jahr. Das Werk Rance hat eine Besonderheit anderen gegenüber. Es kann sowohl bei Flut als auch bei Ebbe Strom erzeugen. Die Produktionsgruppen arbeiten in beide Richtungen. Für ein Gezeitenkraftwerk sind besonders hohe Tidenhübe, die hier acht Meter hoch sind, notwendig,

Gezeitenkraftwerk La Rance

St. Malo ist umgeben von einer Festungsmauer. Kleine enge Gassen mit dunklen, hohen Häusern wirken etwas erdrückend, doch den Touristen gefällt es. Vielleicht war es aber der Platz neben dem Kerker, der in dieser Nacht unser Schlafplatz war.

St. Malo
Kerker St. Malo

Überall angepriesen und auch ein persönlicher Tipp haben uns nach „Mont St. Michel“ gebracht. Das in Frankreich meistbesuchteste Touristenziel war auch zu dieser Jahreszeit stark besucht. Wobei ich mir die Touristenströme im Sommer gar nicht vorstellen möchte, anhand der vorhandenen Parkplätze. Am Ende einer 1,9 km langen Brücke, die die Stadt mit dem Festland verbindet, thront „Mont St. Michel“. Auf der Brücke stemmten wir uns gegen einen eiskalten Wind erfolgreich an, um dann in den Gassen mit dem Menschenstrom durch die Stadt zu schwimmen. Ein großes Fragezeichen im Gesicht, wie alle Menschen, die im Sommer auf den Parkplätzen stehen werden und die Stadt sehen wollen, in die engen Straßen passen sollen. Überall in den Gassen gibt es was zu kaufen, was dem Touri gefällt. Die Preise für den kleinen Hunger und Durst sind ok. Um es wieder los zu werden dagegen heftig. Schön diese Stadt gesehen zu haben, wobei wir sie aus der Entfernung imposanter fanden.

Mont St. Michel
Blick zur Abtei

Als D-Day bezeichnet man den 06.Juni 1944. Den Tag, an dem alliierte Truppen ( USA. Großbritannien, Kanada, Frankreich )1944 an den Stränden der Normandie landeten und eine zweite Front gegen das Dritte Reich im Westen eröffnete. (Laut Wikipedia) In wenigen Tagen kamen Unmengen von Soldaten um. Auf einem der größten amerikanischen Militärfriedhöfen stehen hier in Saint Laurent sur Mer am Omaha Beach 10 000 Kreuze zum Gedenken. Ein riesiges Gelände mit Museum, mehreren Gedenkstätten, Kapellen und sehr gepflegtem und angelegtem Außenbereich, wirklich sehr imposant und nachdenklich stimmend.

zehntausende Gräber
riesiges Gelände
alle mit Namen

Über die Normandie Bridge, die sich über die Seine streckt fuhren wir an Le Havre vorbei, aber teilweise durch den riesigen Hafen. Bei Senneville sur Fécamp. Hier landeten wir an einem atemberaubenden Felsenstrand. Über 175 Stufen, die eigentlich wegen Steinschlag gesperrt waren, ging es an den Strand. Kurz vor der Dunkelheit schleppten wir uns die Stufen wieder hoch, Sport ist Mord.

Normandie Brücke
Strand von Fenneville

Wer ein richtiger Renault Fan ist, der lässt Dieppe natürlich nicht aus. Etwas genauer muss ich wohl darauf eingehen. In einer kleinen Werkstatt, die wir vor etwa 25 Jahren besichtigt hatten, baute Jean Rédelé in den 50er Jahren, der mit 24 Jahren Frankreichs jüngster Renault Händler war, Rennautos. Auf Basis des Renault 4CV, besser bekannt als Crémeschnittchen entstanden schöne Rennautos. 1955 gründete er in Dieppe die Firma Alpine. Dort wurde 1962 die berühmte Alpine A110 geboren.

Jean Rédelé
Monument A 110

Dieppe ist sehr stolz auf Monsieur Rédelé. In einem Kreisel Richtung Alpine Werk sollten zwei A110 stehen. Vor kurzem wurde aber eines dieser historischen Fahrzeuge von einem LKW plattgemacht. So haben sie, etwas versetzt, die überlebende A110 auf einen sichereren Platz als Monument drapiert. Die Stadt hat nette Ecken und für uns bedeutete sie auf dieser Fahrt, die letzte Möglichkeit den wilden Atlantik zu genießen.

Dieppe

Eigentlich wollten wir weiter nach Amiens. Doch ein Flohmarkt-Schild lässt uns die Strecke etwas ändern. Frankreich ist eigentlich bekannt für nette „Vides greniers“ Wir hatten in der ganzen Zeit immer Pech, dass die Flohmärkte entweder am kommenden Wochenende, oder schon vorbei, waren, bis wir an Ort und Stelle waren. Heute sollte es anders sein. In Gaillefontaine kamen wir rechtzeitig an und konnten im Gemeindehaus nach alten Dingen stöbern. Wir wurden auch fündig und schleppten das ein oder andere weg. Aber den größten Schatz fand Stefan am Ortseingang, bei einem Autohändler. Schon seit einiger Zeit liebäugeln wir mit einem kleineren LKW, um unser Reisemobil zu verändern. Nun stand hier ein Renault B 4x4 zu verkaufen. Die Werkstatt öffnete aber erst am nächsten Tag wieder. So blieben wir in dem kleinen Ort und vertrieben uns die Zeit mit Caches suchen und den Ort zu erkunden. Am nächsten Morgen waren wir die ersten Kunden in der Werkstatt. Der Werkstattbesitzer sagte er verkaufe das Fahrzeug für einen Freund, er rief ihn an und gleich darauf kam der Besitzer des Renaults. Nun kurze Rede langer Sinn – der Wechsel, der irgendwann stattfindet von Flip zu Petit Flip, wir sind jetzt Eigentümer des Renault B 4x4. Dazu erfahrt ihr irgendwann mehr.

wird irgendwann "Petit Flip"

Amiens schauten wir uns nach diesem Umweg dann an. Die Kathedrale ist flächenmässig Frankreichs größte Kathedrale. Von außen nicht so imposant, lässt sie von innen die Augen groß werden. Die schwimmenden Gärten waren, wie sollte es anders sein, vorübergehend geschlossen. Schöne Fachwerkhäuser an der Somme wirken gemütlich und malerisch.

Kathedrale Amiens
Schokoladefiguren in Amiens

In Richtung Heimat finden wir, wie so oft aus Zufall, in dem kleinen Ort Bellicourt einen Schiffahrtstunnel. Er verbindet Paris mit dem Norden Frankreichs und Belgien. Dieser hier wurde 1801- 1810 unter Napoleon gebaut. Der Riqueval Tunnel ist 5670 m lang. Anfangs zogen die Schiffer ihre Boote selbst durch und brauchten dafür 20 Stunden. Nach vielen anderen Experimenten mit verschiedenen Antrieben: Menschen, Tieren und Dampfschiffen, wird seit 1906 die Durchschiffung von einem elektrisch betriebenem Kettenzugschiff getätigt. Die Kette ist auf dem Grund des Kanals verlegt und verläuft dann über das Dach der Schiffe. Damit verkürzte sich die Zeit der Durchfahrt auf 2 Stunden.

Riqueval Tunnel

In der Region Grand Est fahren wir oft durch trostlose Orte, in denen dir die Einwohner und vor allem die Jugend leid tun. Mag sein, dass auch das schlechte Wetter dazu beiträgt, das man alles unschön findet. Viele Häuser sind in sehr schlechtem Zustand und irgendwie sieht es so aus, als wollte sich auch niemand kümmern. So kommen wir in Hirson an einer riesigen Abtei vorbei, die genauso traurig aussieht wie das drumherum. Irgendwie ist hier auch alles so vermüllt, wie man es eigentlich nur aus anderen Ländern kennt. Zu sehen ist hier nur eine große Arbeitsstätte und ein Heim für Menschen mit Handicap. Böse Zungen behaupten, man schiebt sie hierher ab.

Abbaye St. Michel

Langsam nähern wir uns der Heimat und verbringen den letzten Abend in Luxemburg in Esch-zur-Alzette auf einem Heavy-Metal Konzert. Ein kurioser Abschied von der Frankreich Reise im Winter 2022. Ein Winter in dem wir ohne Regenmantel aufgeschmissen gewesen wären. Die Batterien oft nicht über die Solarzellen, sondern durch Landstrom geladen werden mussten, und das innere der Wohnkabine klamm war. Rückblickend hat uns das Wetter eigentlich nichts ausgemacht. Frankreich ist so facettenreich und bietet in allen Richtungen schöne, tolle Eindrücke und nette Menschen. Für euch habe ich zum Schluss auch noch ein paar nette Eindrücke, die wir in Bildern festgehalten haben.

Schneckengarten ohne Schnecken
altes Viadukt bei Lyon
Weihnachtsplätzchen von der Mama
Waschplatz in Suze de la Rousse
witziges Kneipenfenster
Fontane de Vacluse
alte tolle Bäume im Park von Monaco
Weg nach St. Tropez
St. Aygulf
Bunker am Strand
nur noch wenige können solche Dächer decken

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