Sonntag 13.04.2003
Der nächste Tag war ausgefüllt mit dem Besuch Chateau Montségur. Wir schliefen bis ca 9.00 Uhr und gönnten uns ein ausgiebiges Frühstück. Wir mussten uns auch stärken, denn der Aufstieg war für uns, die Sport nur aus dem Fernsehen kannten, schon eine richtige Tortour. Chateau Montségur ist ein Touristenziel, außer uns war halb Frankreich dort. Zur Zeit unseres Aufstiegs waren etwa 100 Leute mit uns zusammen unterwegs. Wie ich mich erinnere wollten wir die Einsamkeit der Pyrenäen kennenlernen. Nun ja bis jetzt sahen wir noch nicht viel davon. Wir hatten den Outdoorlook gewählt für diesen mühsamen Aufstieg, mussten aber mitansehen, daß es auch in Sonntagskleidung und normaler Strassenkleidung nicht weniger mühsam nach oben ging. Für die Mühe wurden wir oben angekommen durch die schöne Aussicht belohnt. In einer Höhe von ca 1200 m stehen vom Chateau nur noch ein paar Mauern.
Vor dem Aufstieg musste man 3,50 Euro als Erwachsener "Eintritt" zahlen, damit man auch bis ganz nach oben ging und nicht vorher schon zurück. Der Eintritt beinhaltete auch den Eintritt im
Museum im Dorf Montségur. Im Chateau versuchte Markus sich als Climber, etwa 3m und dann war Ende. Wir machten eine kleine Vesperpause, sahen uns die Aussicht an und dann ging es auf den Rückweg. Abstieg ist was tolles, da komm' sogar ich nicht aus der Puste.
Montsegur
Der Aufstieg hat es in sich
Etwas Geschichte: Montségur war eine der Hochburgen des Katharismus im "Langedoc" des 13. Jahrhunderts. Katharismus ist eine dualistische Religion des 10. Jahrhunderts, aus Vorderasien kommend, findet besonderen Anklang bei dem Volk in Okzitanien. Es ist eine Tatsache, dass die Kirche zu dieser Zeit ihren Reichtum zur Schau stellt, und deren Priester ein ausschweifendes Leben führen. Während die Katharer hingegen wie Arme under den Armen leben. Ein asketisches Leben, das bald eine reelle Gefahr für die Kirche und das Königsreich darstellt. Aus diesem Grunde predigt der Papst, unterstützt von dem französischen König, im Jahre 1209 für einen Kreuzzug für die Ungläubigen. Diese Kreuzzugbewegung wird mehr als ein halbes Jahrhundert andauern.
Smaragd-Eidechsen zählen wohl zu den schönsten Eidechsen überhaupt. Hier ein Männchen mit der charakteristischen Balzfärbung.
Nach Chateau Montségur setzen wir unsere Fahrt zum nächsten Ziel fort. Am nächsten Tag wollten wir die Schlucht „Col de la Frau“ durchwandern. Wir entwickeln uns noch zur Sportskanone.
Auch dort fanden wir einen schönen Platz mit angrenzendem Bach und sogar vorbereitetem Grillplatz. Den Nachmittag verbrachten wir faulenzend in der Wiese. An diesem Abend konnten wir ein richtig
großes Lagerfeuer entfachen. Gegrillt wurde trotzdem auf dem Gasgrill, das Feuer war mehr für die Stimmung. Markus hatte seinen Bogen ausgepackt und Stefan seine Armbrust. Die Trefferzahl einer vorbereiteten Zielscheibe war sehr gering. Nur Yasmin war fähig richtig gut zu treffen. So verging der Abend relaxt und mit viel Spaß.
Yasmin machte beim Bogenschießen allen was vor.