Freitag, 18.04.2003 (Karfreitag)
(Anmerkung von der Stenorette: Nach 6 Tagen war es uns nicht mehr möglich mit unseren Männern zu kuscheln, der Gestank war unerträglich. Markus behauptet er wäre am ersten sauber gewesen. Angeblich hatte Markus unter dem Wasserfall geduscht. Doch ich muss dazu sagen, er kennt sich gut mit Computern aus und weiss sicher auch wie es funktioniert Bilder zu schneiden. Stefan meinte, er riecht nur leicht und Heike meinte bei ihr wäre es nur der Pullover.)
Heute war Feiertag also beschloss Stefan vor dem Frühstück zu duschen, Heike und ich hatten schon am Abend vorher unseren Männern und uns selbst den Gefallen getan. Vor allem die Haare mussten gewaschen werden, man musste glauben wir hätten irgendwelche Tiere auf dem Kopf, die uns zum Kratzen anhielten. Frisch wie der Frühling machten wir uns auf zur Geisterstadt.
Und wieder duschte Stefan mit dem aufgeheizten Wasser aus dem Womo. Dies brachte im den Spitznamen "Boiler" ein.
Die Straße war ziemlich holprig und eng, so dass ich oft daran dachte zu Fuß zu gehen. Viel schneller kam man nämlich auch nicht mit dem Auto vorwärts. Nach etwa 4 Kilometer hing an einer Brücke, die wir überqueren mussten ein Schild auf dem Stand, dass der Weg durch eine Lawine versperrt sei. Ebenfalls erzählten uns das ein paar Wanderer. Aber unser Spanisch ist nicht besonders. Und dieses Papierschild: wer wusste schon wie lange das schon hing. Das Wetter war so toll und Schnee hatten wir schon lange nicht mehr gesehen. Also waren wir überzeugt, dass diese Warnung schon lange nicht mehr zählen konnte.
Wir kamen an einem tollen Wildbach vorbei, bei dem wir unsere Wasservorräte auffüllten. Nochmal einen halben Kilometer weiter war dann endgültig Schluss mit der Weiterfahrt. Eine ziemlich große Lawine lag längs über den Fahrweg. Wir konnten es gar nicht glauben, so ein tolles Wetter, seit ewiger Zeit kein Schnee mehr zu sehen und da lag mitten auf unserem Weg eine riesige Lawine. Sicher wird es bis zum Juni dauern, bis sie weggetaut ist.
Praktisch: Wasser gibt es in Hülle und Fülle...
Hier war Schluss, eine Lawine und ringsherum blühen die Blumen.
So lange konnten wir leider nicht warten. Eigentlich schade, ich bin überzeugt nicht nur ich, jeder von uns hätte diesen Urlaub noch viele Wochen ausdehnen können. So blieb uns aber nichts übrig, als zu wenden und die Geisterstadt von der anderen Seite aus aufzusuchen. Die schlechte Strecke also wieder zurück. Die Fahrt von der anderen Seite aus führte über sehr gut ausgebaute Strassen, so dass wir relativ schnell in die Nähe unseres Zieles kamen. Am Nachmittag gegen 16.00 Uhr waren wir etwa 8 km von unserem Ziel entfernt. Von dort aus ging es nur in dieser Jahreszeit zu Fuß und in der anderen Jahreszeit zu Fuß oder mit einem 4x4 Fahrzeug weiter. Zuerst wollten wir es zu dieser Jahreszeit mit einem unserer Fahrzeuge versuchen, doch nach Rücksprache mit den dort verweilenden Schlittenhundeführer ließen wir es bleiben. Sie rieten uns ab, die Strecke wäre nicht befahrbar, zu Fuß bleibe die einzige Möglichkeit. Doch dafür war es an diesem Tag, nicht nur der Kinder wegen, schon zu spät. Montgurri war von diesem Punkt aus etwa 8 km entfernt, das waren mindestens 3-4 Stunden hin- und zurück und auch noch etwas Zeit zum besichtigen. Die Schlittenhundeführer meinten auch noch in 8 Tagen wäre alles hier schneefrei und kein Problem mit dem Jeep. Nur wir hatten leider auch keine 8 Tage um länger zu bleiben. So beschlossen wir dieses Ziel als nicht geschafft, dafür als Ziel unseres nächsten Pyrenäen-Urlaubs festzulegen.
Und für uns alle ist klar, dass wir wieder dorthin zurückkommen. Wir fuhren weiter auf der Suche nach einem Platz für die Nacht. Und fanden einen Platz, den wir sofort für unsere Vereinsfeste gemietet hätten, wenn er nicht so weit von zu Hause entfernt wäre. Eine kleine Wiese mit einem Bach der sich zu einer Lagune formte und dann total idyllisch weiterfloss. Ich fand es war der schönste Platz den ich seit langem gesehen habe. Die Lagune war für unsere Männer unwiderstehlich, so dass sie schon wieder badeten. So schön der Bach auch war, warm war das Wasser trotzdem nicht. Über dem Bach waren zwei Eisenseile gespannt, auf denen man super über den Bach hangeln konnte. Am anderen Ufer versteckt hinter Büschen und Bäumen fanden unsere Männer Ruinen alter Häuser. In der Nacht waren wir hier allein mit der Natur. Am nächsten Morgen war es ein beliebter Platz französischer Angler, die sich nicht an dem riesigen Schild „Angeln verboten“ störten. So störten wir uns auch nicht an den Anglern und machten mit dem Auto von Markus ein Paar Fotos bei einer kleinen Wasserdurchfahrt.
Hier war kein Boiler im Spiel. Stefan fand es kalt.
Ob Katharina das Auto wirklich gefahren hat?