Kasachstan, Reiseinfos für Selbstfahrer, Stand August 2016
Einreise
In Kasachstan kann man sich als deutscher Staatsbürger bis zu 15 Tage ohne Visum aufhalten. Da wird Kasachstan nur als Transitland bereisten, war dies für uns ausreichend.
Wir sind aus Kirgistan, von Bishkek kommend, am Grenzübergang Korday eingereist. Die Abwicklung war völlig unproblematisch. Beifahrer müssen getrennt als Fußgänger einreisen. Es fand eine Fahrzeugkontrolle in einer extra Halle statt. Diese war nicht wirklich gründlich, die Zöllner sehr freundlich.
Ausreise
Wir sind über den Grenzübergang Rubtsovsk nördlich von Semipalatinsk nach Russland ausgereist. Die Abwicklung dauerte nur kurz, weniger als 30 Minuten. Ein kurzer Blick in den Innenraum des Fahrzeuges.
Fahrzeugversicherung
Ich bin nicht sicher, ob eine notwendig ist (ich glaube es nicht). Wir haben keine abgeschlossen. Wir wurden zweimal von der Polizei kontrolliert und nicht nach einer Versicherung gefragt.
Tanken
Diesel ist billig (zwischen 0,25 und 0,32 EUR), aber nicht alle Tankstellen haben Diesel (oder wollen ihn verkaufen). Man muss mintunter mehrere Tankstellen anfahren und fragen. Ging uns so und wurde uns auch von anderen Reisenden berichtet. Ist aber nicht wirklich ein Problem.
Geld
Bargeld haben wir am Automaten gezogen (in Korday, gleich nach der Grenze und in Semipalatinsk in einem Supermarkt). War kein Problem.
Sicherheit/Korruption
Wir haben uns immer sicher gefühlt.
Wir wurden zweimal von der Polizei angehalten. Einmal wurde beanstandet, dass wir auf der falschen Spur gefahren sind. Es gab dort zwei Fahrspuren pro Richtung. Wir mussten auf die linke Spur, weil auf der rechten Spur ein Auto stand, das einen Hund überfahren hatte. Keine 200m - in Sichtweite - stand eine Polizeikontrolle und diese winkte uns heraus. Falsche Spur, kostet "Straff". Der Polizist zeigte mir das Bußgeld in einer Tabelle, die eindeutig für überhöhte Geschwindigkeit galt. Er zeigte auf einen Betrag, der etwa 50 EUR entsprach. Ich zeigte auf das Fahrzeug, dass auf der rechten Spur stand und machte deutlich, dass ich nichts bezahlen werde. Er drückte mir übertrieben freundlich die Hand und ließ mich von dannen.
Ein anderes Mal wurden wir von einer Polizeikontrolle freundlich daraufhingewiesen, dass man auch tagsüber mit Abblendlicht fahren muss (ich hatte nur Standlicht an). Aber keinerlei Frage nach Geld oder Androhung von "Straff".
Kleidung
Unproblematisch.
Telefon/Internet
Sim-Karten gibt es ohne Probleme auch für Ausländer. Wir mussten keinen Ausweis vorzeigen. Für etwa EUR 3,- kauften wir eine Simkarte mit 5GB Datenvolumen und einer Laufzeit von einem Monat.
Reisen im Land
Wir sind quasi nur eine Strecke im Osten Transit gefahren. Nur darüber können wir etwas sagen. Die Straße war über viele hundert Kilometer eine Katastrophe. Aber es wird daran gearbeitet. Die ersten 200 km von der kirgisischen Grenze bis Almaty sind top. Almaty ist verkehrsmäßig eine Katastrophe. Richtung Norden schließen sich rund 250km neuer Teerbelag an. Die ganze Strecke galt jedoch noch als Baustelle und war auf 50km/h begrenzt. Ab dann durfte man schneller fahren, aber konnte und wollte nicht. Der mittlere Teil (rund 600km) waren eine absolute Katastrophe (oft war nur ein Schnitt von 20km/h möglich).
Weite Teile von Kasachstan sind Wüste und Steppe. Alles mit viel Nichts. Das muß man mögen. Nur im Osten hat die Landschaft Struktur.
Übernachten mit dem Wohnmobil war überall unproblematisch.
Anmerkung:
Die hier genannten Informationen stellen unsere Erfahrungen dar. Wir können und wollen für die Infos nicht garantieren und haben auch nicht "die Weisheit mit Löffeln gefressen". 😉
Wir geben nur einfach unsere Erfahrungen weiter, vielleicht kann ja jemand etwas damit anfangen...