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Island(1): Unterwegs im Nordosten
Island(2): Originalschrift einer alten isländischen Saga entdeckt
Island(3): Im Norden von Osten nach Westen
Island(4): Westfjorde Teil 1
Island(5): Wenn Engel reisen… (weint der Himmel)
Island(6): Westfjorde Teil 2
Island(7): Westliches Hochland
Island(8): Südliches Hochland
Island(9): Unterwegs im Süden
Island(10): Quer durchs Hochland
Island(11): Ostfjorde zum Abschluss

island2014

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Stausee und nächste Sturmwarnung

Wir verabschieden uns von dem warmen Wasserfall, nachdem noch eine kleine Reparatur notwendig war. Im Trinkwassersystem war eine Schlauchverbindung undicht. Hierbei habe ich gleich das Kunststoff-T-Stück durch eines aus Messing ersetzt. Ich wollte sowieso diesen ganzen Kunststoffkrempel ersetzen.

Nach kurzer Fahrt passieren wir einen großen Staudamm, der Schmelzwasser des Vatnajökull staut. Die Straße verläuft auf der gigantischen Staumauer. Von hier aus läuft das Wasser durch einen 50km langen Tunnel zum eigentlichen Kraftwerk. Mehrere Jahre hat man an diesem Tunnel gebohrt. Warum entsteht in dieser schwach besiedelten Region im Osten Islands ein solch großes Kraftwerk? Nun, in einem der Ostfjorde hat Alcoa, ein amerikanischer Aluminiumkonzern, ein großes Aluminiumwerk aus dem Boden gestampft. Die Rohstoffe müssen zwar um die halbe Welt hierher verschifft werden, die Fertigprodukte werden ebenso wieder weg verschifft. Aber hier ist halt der Strom billig. Es lebe der Kapitalismus! "Die spinnen, die ..." Dies ist übrigens nicht die einzige Alu-Hütte in Island und kürzlich sollte in den Ostfjorden noch so ein Stausee mit Kraftwerk und ein weiteres Aluminiumwerk gebaut werden. Das wurde glücklicherweise erst mal "auf Eis gelegt".

Noch in der Hochebene finden wir einen Stellplatz, noch nicht ahnend, dass es mal wieder eine Sturmwarnung geben wird. So wird es eine windige Nacht.

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Lange Fahrt nach Porsmörk, Stakkholtsgja-Schlucht

Vom Flughafen aus geht es lange auf der Ringstraße bis zum Abzweig nach Porsmörk. Unterwegs nochmal Ver- und Entsorgung und wir erfreuen auch einen Tankwart. Über eine ziemliche Rüttelpiste geht es nach Porsmörk, einer "Wandererzentrale" auf dem bekanntesten Fernwanderweg Islands (Skogar - Landmannalauga). Hier wollen wir morgen eine Wanderung zu zwei Kratern, die beim Ausbruch des Eyafjallajökull im Jahre 2010 neu entstanden sind, unternehmen. Zunächst fahren wir die Piste mal ganz bis zum Ende, um einen Stellplatz zu suchen und zu schauen, wo der Wanderweg beginnt. Die Piste endet an einem Zeltplatz und dort beginnt auch der Wanderweg. Wir fahren nochmal 2 km zurück, um am Beginn der Stakkholtsgja-Schlucht zu übernachten. Da es noch nicht so spät ist und es am Ende der Schlucht einen Wasserfall geben soll, machen wir uns auf den Weg.

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Schöner Stellplatz am Eingang der Schlucht.

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Haus- und Körperputz, Warten am Flughafen auf Katharina

Morgens Hausputz, dann Besuch im Schwimmbad in Stokkseyri. Dann fahren wir an der Küste vorbei über die Halbinsel Reykarnes Richtung Flughafen. Dabei kommen wir an der "Brücke zwischen den Kontinenten" vorbei, wo der Mittelatlantische Rücken (die Nahtstelle zwischen der Eurasischen und der Nordamerikanischen Kontinentalplatte) durch Island führt.
Nachts gegen 0.30 Uhr trifft unsere Tochter Katharina ein. Sie wird uns in den nächsten zwei Wochen auf unserer Reise begleiten.

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Das Warten am Flughafen wird uns mit einem tollen Sonnenuntergang verkürzt (mittlerweile wird es nachts auch wieder etwas dunkel)

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Milchiger Wasserfall, Hochlandpiste und Wasserfall Haifoss

Nachdem wir am Abend vorher gesehen haben, wo der Hochlandbus durch das Geröllfeld gefahren ist, machen wir uns auf den gleichen Weg, nur in umgekehrter Richtung. Und es lohnt sich. Wir kommen bis nah an den Wasserfall, den Rest laufen wir zu Fuß, immerhin regnet es gerade nicht. Oben ist der Eindruck gewaltig. Ein großer Schmelzwassersee, bis an dessen Rand eine riesige Gletscherzunge des Langjökull ragt, speisst einen Abfluss, der sich tief ins Gestein gegraben hat. Und die Wassermassen, die hinunterstürzen, sind - typisch für Gletscherabläufe - milchig weiß. Beeindruckend.

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Der Abfluss des Schmelzwassersees. Im Hintergrund rechts die Gletscherzunge des Langjökull.

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Ungeheuere Mengen Wasser schießen durch einen engen Kanal zu Tal.

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Auf Adler-Suche

Wir fahren auf die Reykholar-Halbinsel. In dieser Region leben die meisten der rund 70 in Island brütenden Seeadler. Leider ist das Wetter bescheiden und so ist nicht wirklich mit fliegenden Adlern zu rechnen. Immerhin sehen wir einen, der unseren Weg kreuzt. Natürlich bin ich zu langsam, um Fotos zu machen. Auf der Insel besuchen wir noch einen Kleinsthafen mit lustiger Berg-und-Tal-Anfahrt. Auf der Nachbarhalbinsel finden wir einen Schlafplatz dann prasselt auch schon wieder die Sonne auf uns...

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Abends tagt immer wieder der große Generalstab, z. B. um die Fahrtrouten für die nächsten Tage zu suchen.

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Heike unterstützt dabei... 😉

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Faulenzertag bei Sturm und Regen

Um uns herum tobt ein Sturm. Das Auto schwankt im Wind, schlimmer als die Fähre bei der Überfahrt. An Aussteigen ist nicht zu denken, gegen den Wind schafft man es fast nicht, die Tür zu öffnen. Ich hätte gerne ein Foto von einem sich im Wind biegenden Baum gezeigt, aber Bäume oder Büsche gibt es hier ja nicht... So bleibt uns nichts übrig, als zu faulenzen, zu lesen und die Webseite zu aktualisieren, auch schön.



Dynjandi-Wasserfall

Bei immer noch schlechtem Wetter und eingehender Sturmwarnung fahren wir weiter. Auf der Straße/Piste liegen schon die ersten Steinbrocken. Immer schön drumherum fahren. Der Dynjandi ist dann schon beeindruckend. Von Weitem schon sieht man ihn an einer Fjordspitze von den hohen Felsen nach unten rauschen und je näher man kommt, um zu gewaltiger wird er. Schade, dass das Wetter nicht unbedingt zu den Vorstellungen des Hobby-Foografen passt, aber was soll es. Wir wandern den kurzen Weg hinauf, nass werden wir vom Regen und der Gischt des Wasserfalls. Und wäre das nicht schon schlimm genug, treffen wir oben am Wasserfall: 4 Pfälzer 😉
Abends laden wir (auf Heikes Vorschlag!) einen durchnässten und durchfrorenen englischen Wandersmann, der tapfer im Regen sein Essen kocht, zu uns ins Wohnmobil ein. Immer wieder interessant, mit anderen Reisenden zu plaudern.

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Imposant stürzt beim Dynjandi-Wasserfall das Wasser in mehreren Kaskaden über die hohe Felswand

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Nun denn. Wir wollten ja nach Island, in die Wetterküche Europas. Seit vorgestern ist das Wetter richtig sch... Es regnet viel und es weht starker Wind. Gestern haben wir den ganzen Tag im Auto verbracht. Teilweise war der Wind so stark, dass man die Türe nicht öffnen konnte. Das Auto hat deutlich mehr geschwankt, als die Fähre bei der Überfahrt (und das bei über 8to Gewicht!). Schweren Herzens haben wir gestern schon beschlossen, die Piste nach Lokinhamrar nicht zu fahren. Es war eh nicht klar, ob diese mit einem LKW überhaupt zu befahren ist (sehr schmal, teilweise in die Klippen gefräst) und bei diesem Wetter wäre der Versuch ziemlich töricht. Manchmal muss man auch vernünftig sein...
Und soeben erreicht uns per Island-Wetter-APP folgende Wetterwarnung:
"Gefahr von Erdrutschen in den Westfjorden während der Starkniederschläge in den nächsten Tagen. Im westlichen Teil von Island werden Windstärken von 10 bis 20 m/s (später korrigiert auf 20 - 40 m/s) aus Nordwesten erwartet. Stärkster Wind wird im Nordwesten sein. Schwerer Regen wird auch dort erwartet." Nun ratet mal, wo wir sind. Richtig, genau dort.
Heute lagen auf der Straße/Piste die wir zum Dynjandi-Wasserfall gefahren sind, schon die ersten Steinbrocken auf dem Weg. Da stehen wir nun auf dem Parkplatz und sehen mal, was morgen ist.

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Doch auch dieses Wetter hat seinen Reiz und bietet dramatische Ausblicke.

Felsenburg Borgarvirki und Planschen im Nordpolarmeer
Auf der Halbinsel Vatnsnes liegt am Ostufer des Vesturhopsvatn auf einem 177m hohen Hügel die Felsenburg Borgarvirki. Diese natürliche Burg besteht aus 10-15m hohen Basaltsäulen, die eine runde Senke umfassen. Die einzige Öffnung im Osten wurde durch eine aus Steinen aufgeschichtete Wand verschlossen. Wer diese Festung anlegte und warum ist nicht überliefert, auch wenn sie in zwei isländischen Sagas vorkommt.

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Von weitem sichtbar: Die Felsenburg Borgarvirki

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Zum Größenvergleich: Heike auf der westlichen Einfassung

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Halbinsel Langanes

Auf der Rückfahrt vom Leuchtturm in Fontur schauen wir uns die Halbinsel Langanes etwas genauer an. Die Küste hier im Norden wird auch gerne als "Treibholz-Küste" bezeichnet. Hier landet ständig Treibholz von der russischen Küste an. Über Jahrhunderte war dies das einzige Bauholz in Island und so wurden beim Hausbau die tragende Konstruktion mit Treibholz und der Rest mit Torf oder Lavagestein gebaut.

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An vielen Stellen türmt sich das Treibholz mächtig auf.



Wir besuchen auch die Überreste der ehemaligen Fischersiedlung Skalar. Zur Blütezeit in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts lebten hier 118 Personen. Die Fischgründe waren gut, der Ort lag ideal für den Fischfang. Auf dem Landweg jedoch kaum zu erreichen. Mit Aufkommen motorisierter Fischerboote, wurde die Notwendigkeit in dieser unwirtlichen Gegend zu leben, geringer. So verlor der Ort immer mehr Einwohner. Während des zweiten Weltkrieges wurden auch noch 2 Seeminen angeschwemmt, die sich aus ihrer Verankerung gerissen hatten. Die Explosionen zerstörten zwei Gebäude. 1946 war der Ort schließlich verlassen. Eine Familie siedelte sich 1948 wieder an und blieb bis 1954, gab dann aber auch auf. Wir streiften durch die Ruinen und lassen die Szene auf uns wirken. Ein seltsames Gefühl. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich mir den noch bewohnten Ort vorstelle.

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Skalar früher (um 1940) und heute... (die rote Hütte ist eine Notunterkunft für Wanderer)

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