Immer wieder wurden wir im Iran gefragt, ob wir auch nach Mashhad fahren würden. In dieser Stadt, deren Name "Stätte des Martyriums" bedeutet, befindet sich das höchste Heiligtum der Schiiten, das Grab des Imam Reza, des achten Imam. Dieser Imam Reza war durch Heirat mit der Familie des Kalifen Harun al-Rashid verwandt und sollte Nachfolger des Kalifen werden. Damit sollte der Bruch zwischen Sunniten und Schiiten geheilt werden. Unlängst nach seiner Ausrufung zum Nachfolger wurde er hier in der Region im Jahre 818 vergiftet. Meine Nachfrage bei einem schiitischen Gelehrten, wieso gerade der 8. Imam im Iran so verehrt wird, ergab, dass dieser wohl ganz besonders war, aber auch, dass dieser als einziger Imam auf dem Staatsgebiet des heutigen Iran beerdigt ist. Auf jeden Fall ist er für die Menschen hier besonders wichtig. Mehrmals wünschte man uns, dass das der gute Geist des Imam Reza uns begleiten solle.
In Mashhad dreht sich alles um das Heiligtum, mehrere Millionen Menschen pilgern jedes Jahr hierher. Auch sieht man hier jede Menge muslimische Gelehrte, zu erkennen an ihrem Turban: schwarz, wenn das Gelehrte in direkter Linie vom Propheten Mohammed abstammt, ansonsten weiß.
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